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ATLAS: Zwei Seiten

1200 Wohnungen – das hört sich erstmal gut an. Doch ist die jahrelang gebetsmühlenartig wiederholte Zahl von 1000 Wohnungen, die in Potsdam jährlich neu gebaut werden müssten, längst von der Realität überholt worden.

Von Peer Straube

1200 Wohnungen – das hört sich erstmal gut an. Doch ist die jahrelang gebetsmühlenartig wiederholte Zahl von 1000 Wohnungen, die in Potsdam jährlich neu gebaut werden müssten, längst von der Realität überholt worden. Das prognostizierte Bevölkerungswachstum muss fast schon halbjährlich nach oben korrigiert werden. Selbst das Doppelte dessen, was in diesem Jahr an Wohnraum neu geschaffen werden soll, würde den tatsächlichen Bedarf wohl nur noch knapp decken. Die Wohnungswirtschaft tut, was sie kann – allen voran die Privaten. Kein Wunder, denn Wohnungen zu bauen ist in dieser Stadt langfristig eine sichere Geldanlage. Doch die Medaille hat auch eine zweite Seite: Alles, was in Potsdam an Wohnraum neu entsteht, ist nichts für sozial Schwache. Im Gegenteil. Die hohen Einstiegsmieten in den Neubauten treiben auf lange Sicht auch die Durchschnittsmiete nach oben. Um sie niedrig zu halten und damit erschwingliche Mieten für Gering- oder selbst Normalverdiener zu sichern, bedarf es anderer Maßnahmen. Eine davon erlebt in dieser Woche die zweite Auflage: Das Land stützt mit Zinsabschlägen auf Altkredite auf lange Sicht Belegungsbindungen für sozialen Wohnraum. Das zahlt sich am Ende für alle Mieter aus.

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