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3D-Postkarten aus Holz - auch das ist Design.

© Manfred Thomas

Designtage Brandenburg: Zurück zu den Anfängen

Während man auf den Designtagen über die digitale Zukunft sprach, zeigt die Ausstellung eher Klassisches

Im Foyer des T-Werks grüßt laubgesägte Weihnachtsdeko den Besucher, die dunklen gedeckten Farben erinnern an ein ländliches Gasthaus. Kein Notebook, kein Tablet weit und breit. Ausgerechnet hier nun treffen sich die Designexperten der Hauptstadtregion, um über die Herausforderung der digitalen Gesellschaft, das Internet der Dinge und die Industrie 4.0 zu sprechen. Den einzigen Fußabdruck hat die Moderne in der frisch renovierten Toilette hinterlassen.

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Doch es zeigt sich, dass auch in der schönen neuen Welt der Digitalität der Mensch sich nicht so rasant verändert wie die Produkte selbst. Andreas Thom vom Studiengang Interfacedesign der Fachhochschule Potsdam findet das Ambiente der Konferenz „süß“. Sein schlichtes, eher funktionales Äußeres passt ebenso wenig in das Klischee des gestylten Designers wie der Look der zahlreichen Besucher, die am Freitagnachmittag zur Designkonferenz der Designtage Brandenburg gekommen sind. Kapuzenpullis, Fellmützen, Drei-Tage-Bärte und Cowboystiefel – der trendbewusst modische Designerstyle der 90er-Jahre wurden offenbar abgelöst durch einen nonchalanten Charme der Buntheit: anything goes, Kleiderordnung war gestern. Bei Design geht es natürlich erst einmal um Äußerlichkeiten, um Formgebung und Funktionalität. In der Ausstellung sind dann viele eher rückwärtsgewandte Ästhetiken zu entdecken, 3D-Holzpostkarten, Kleider, Brotboxen und Mobiles – zurück zu den Anfängen möchte man meinen, ganz im Trend des Landlust-Booms. Wer heute kein Hirschgeweih an der Wand hat, ist schon wieder out.

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