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Von Hella Dittfeld: Zufriedene Händler

Mehrere 10 000 Besucher bei Stadtfest / Karstadt machte zehn Prozent mehr Umsatz als 2008

Innenstadt - Von der Wirtschaftskrise lassen sich die Potsdamer zumindest das Feiern nicht verderben: Mehrere 10 000 Besucher waren am Samstag zur 5. Potsdamer Erlebnisnacht bis weit nach Mitternacht in der Innenstadt unterwegs. „Potsdam ist eine Stadt, in der man sich wohlfühlen kann“, sagte stellvertretend für den Oberbürgermeister Beigeordnete Elona Müller zur Eröffnung des Stadtfestes. Oberbürgermeister Jann Jakobs hatte es weniger vergnüglich getroffen. Er musste nach Frankfurt am Main zu den Kita-Tarifverhandlungen. Die Erlebnisnacht hat er bislang immer verpasst.

Sieben Bühnen verwandelten die City in eine Unterhaltungsmeile. 170 Geschäfte hatten geöffnet, die meisten bis 22 Uhr, bei Karstadt hielt man sogar bis 24 Uhr durch. „Wir haben diesmal zehn Prozent mehr Umsatz gemacht als im Vorjahr“, erklärte Karstadt-Chef Harald Kirchfeld. Ansonsten hielt er sich wegen der Insolvenz-Situation mit Aussagen zurück, lobte aber seine Mitarbeiter für ihren Einsatz. In den vergangenen Jahren war das Kaufhaus auch finanzieller Unterstützer der Erlebnisnacht, diesmal gab es nicht einmal Events im Haus selbst.

Wenn Karstadt zumachen müsse, wäre das „ganz,ganz schlecht“, sagt Ursula Konrad. Sie ist mit ihrem Lampengeschäft in der Brandenburger Straße von Anfang an bei den Erlebnisnächsten dabei, hat erlebt, wie sich die Geschäftslage in der City verbesserte, wie Karstadt einen steilen Aufschwung brachte. „Wir halten durch“, meint sie, „Wir haben einen kundenstamm bis nach berlin. Die Wirtschaftskrise ist aber auch bei uns angekommen.“

Matthias Bischoff von „Wolfskin“ nennt seine Situation dagegen „gut“. Es würden jetzt mehr Kurzurlaube und Kleintrips gemacht, sagt er, auch für die wollten die Leute gut ausgerüstet sein. Bei „Claudia Pelze und Leder“ wird am Samstag am laufenden Band gekauft. Vor allem Hüte und Mützen, wohl auch mit Blick auf den regenschweren Himmel. „Es wurde aber auch Zeit“, sagt die Inhaberin Claudia Oldag. Im ersten Halbjahr sei das Geschäft nicht toll gewesen. Die Unternehmerin ist erst vor kurzem von der Charlottenstraße in die Brandenburger gezogen. Laufgegend sei wichtig, sagt sie, und ein großes Schaufenster auch. Antje Gräfin von Pfeil ist mit ihrem Geschäftsstandort von „Silber & Dekor“ in der Gutenbergstraße dagegen zufrieden. Sie möchte allerdings wie Silke Khafif von Kokopelli den Autoverkehr aus der Straße zu verbannen. Das reiche allerdings nicht, meint sie. Das ganze Geschäfts-Konzept müsse geändert werden. Ingmar Forner, der das „Madeleine“ und die Kaffeerösterei Junick betreibt, sieht die Parksituation als zweischneidige Angelegenheit. Er sei auch Anwohner und kenne die Parkprobleme nur zu gut. Seine Gäste störe der Autoverkehr übrigens nicht.

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