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Landeshauptstadt: Zu Halloween auch im Kostüm

Der Bornimer Sportclub bietet verschiedene Sportkurse für Kinder, Senioren oder Anfänger. Wer gerne gedrillt wird, ist hier aber auch richtig – egal ob beim Zumba- oder beim Fitnesskurs

Von Sarah Kugler

Slalomlauf, Dribbeln mit einer Hand, Ballwechsel oder Hürdenüberwindung. Je nach Anweisung von Trainer Julian Päpke stärken die Teilnehmer des Fitnesskurses am Dienstagvormittag Koordination, Kraft oder Ausdauer. Funktionelle Fitness nennt sich dieser Sportmix, den der Bornimer Sportclub (BSC) für verschiedene Altersgruppen anbietet. Gerade trainiert eine Gruppe jüngerer Senioren. Die Übungen bringen sie zwar ordentlich zum Schwitzen, gelacht wird trotzdem viel – und wem die Puste wegbleibt, der darf pausieren. „Bei uns wird niemand gezwungen“, betont Trainer Julian Päpke, der auch Geschäftsstellenleiter des BSC ist. „Es ist uns wichtig, ein familiäres Umfeld zu schaffen, in dem jeder nach seinen Fähigkeiten trainiert.“

Seit 2010 existiert der Breitensportverein, seit 2015 ist er im Bornimer Trainingszentrum in der Potsdamer Straße 95 ansässig. „Früher war das hier mal das Gasthaus ’Bornimer Tenne’, wir haben es umbauen lassen“, sagt Päpke. Ein sportlerfreundlicher Schwebeboden wurde eingesetzt, zusätzlich liegen überall Matten. Die Tribüne wurde zu Umkleidekabinen umfunktioniert und ein Dunkelstrahler eingebaut, der die Halle beheizt. Das Sportangebot reicht von Karate über Zumba, Kindersport und Reha bis hin zu der funktionellen Fitness. „Angefangen hat alles mit Karate“, erzählt Päpke, der selbst seit 2014 fest im Verein angestellt ist. Der Vereinsgründer Matthias Tausch habe mit dem Kampfsport begonnen. Päpke lernte ihn während seines Sportmanagements-Studiums kennen und baute mit ihm zusammen das Kursangebot aus. Inzwischen sind zehn Trainer im Verein beschäftigt, Päpke eingeschlossen. „Ich trainiere im Bereich Kindersport und funktioneller Fitness“, sagt der 30-jährige Babelsberger. Seine jüngsten Sportler sind gerade mal drei Jahre alt – durchaus eine Herausforderung, wie er sagt. „Aber eine, die Spaß macht“, fügt er hinzu. „Ich trainiere mit den Kleinen im Prinzip die gleichen Fähigkeiten wie mit den Älteren, aber alles spielerisch verpackt.“ So wird etwa die Ballannahme im Volleyball, wegen der typischen Handstellung als Brotkorb erklärt. Mit den Sechs- bis Neunjährigen kann Päpke dann schon etwas konkreter in den Übungen werden, ab zehn Jahren steigen die Kinder mit in die normale funktionelle Fitness ein. „Da gibt es natürlich auch nochmal Abstufungen“, sagt Päpke. „Die Senioren werden eher für den Alltag gestärkt; Erwachsene, die richtig fit sind, können auch gequält werden.“

In solchen Fällen wird der Trainer dann zum Drillmaster, wie er grinsend erzählt: „Da darf ich die Teilnehmer auch anschreien und ihnen richtig Pfeffer geben. Die wollen sich auspowern.“ Auch die Zumba-Kurse, in der die Teilnehmer zu Musik ein Art Tanzworkout absolvieren, teilen sich in eine Drill- und eine Softvariante. Letztere eigne sich auch gut für Schwangere oder Mütter kurz nach der Entbindung, wie Päpke erklärt. Willkommen sei aber jeder nach seinen Fähigkeiten. Überhaupt gebe es bei BSC Leistungsdruck nur in Maßen: „Natürlich soll keiner rumsitzen, aber wir veranstalten als Breitensportverein keine Wettkämpfe“, erklärt der Trainer. Wer trotzdem etwa an Karatemeisterschaften teilnehmen möchte, werde aber unterstützt.

Um die Kurse des BSC besuchen zu können, müssen Interessierte Mitglied des Vereins werden. Der monatliche Beitrag für einen Kurs beträgt 25 Euro, für die funktionelle Fitness 35 Euro. „Die Kurse haben höchstens zehn Teilnehmer und somit Personal-Training-Charakter“, erklärt Päpke den Preis. Wer einen zweiten Kurs besuchen möchte, zahlt jeweils 15 Euro mehr. Die Rehasportkurse hingegen sind beitragsfrei. „Wir brauchen die Überweisung vom Arzt und dann können die Betroffenen hier ein Jahr trainieren“, sagt Päpke. Um den Sportclub kennenzulernen, bietet er zwei kostenlose Schnupperstunden an und jeweils im Frühling und Herbst einen ganzen Schnuppermonat. Zu einem kleinen Beitrag können dort alle Kurse mehrere Wochen ausprobiert werden – der Schnuppermonat für dieses Jahr endet am 20. Oktober. Über die Sportkurse hinaus veranstaltet der BSC viele Events. „Wir veranstalten immer ein Frühlings- und ein Herbstfest, einen Spieleabend für die Erwachsenen in Abendgarderobe oder eine Faschingsparty für die Kinder“, sagt Päpke. Jeweils eine Woche um Fasching oder Halloween herum wird außerdem im Kostüm trainiert – vom 23. bis 27. Oktober ist es wieder soweit. „Tatsächlich verkleiden sich dabei auch viele Erwachsene und wir als Trainer denken uns besondere Übungen aus“, verrät Päpke. Beim Karate seien etwa Übungen im Zombiestil nach dem Michael-Jackson-Song „Thriller“ beliebt.

Am Dienstagvormittag beendet die Fitnessgruppe ihren Kurs noch unkostümiert. Gut gelaunt sind die Teilnehmer trotzdem – und verabreden sich teilweise noch zum Kaffeetrinken.

www.bornimer-sc.de

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