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Glienicker Brücke: Wo die DDR-Fahne weht

Panzersperren, Stacheldraht und KGB-Spione an der Glienicker Brücke: An der Havel bricht – dank Hollywood – der Kalte Krieg wieder aus

Von Peer Straube

Dutzende Rollen Stacheldraht, haufenweise Panzersperren, die Holzhütten der Grenzposten, die DDR-Fahne flattert neben der sowjetischen im Wind. Manch einen mag am Donnerstagabend beim Anblick der Glienicker Brücke ein mulmiges Gefühl beschlichen haben. Doch diesmal ist der Eiserne Vorhang aus Styropor – Hollywood baut ihn wieder auf, an der einstigen Nahtstelle zwischen Ost und West, der Glienicker Brücke. Regisseur Steven Spielberg dreht hier ab dem heutigen Freitag Szenen für den Agententhriller, Arbeitstitel „St. James Place“, mit Tom Hanks in der Hauptrolle und nach dem Drehbuch der Coen-Brüder, produziert vom Studio Babelsberg.

Hunderte Kulissenbauer des Studios sind laut Studiosprecher Eike Wolf im Einsatz, um das berühmte Bauwerk wieder in die Zeit des Kalten Kriegs zurückzuversetzen. Seit Donnerstag wird dekoriert. Es soll aussehen wie im Jahr 1962 beim ersten Agentenaustausch zwischen US-Amerikanern und Sowjets. Die DDR-Fahne haben die Babelsberger Kulissenbauer schon mal auf Potsdamer Seite gehisst. Die Panzersperren wurden schon vor Tagen herangeschafft, seit Donnerstag liegt der Stacheldraht bereit, dazu Schlagbäume. Auch diverse Requisiten sind schon zu sehen, alte Telefone mit Wählscheibe, Thermoskannen, Stempel und Schilder: „Sie verlassen hier West-Berlin“ oder „Zur Passierscheinkontrolle“.

Mehr dazu lesen Sie in der FREITAGSAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

Am späten Nachmittag bringt ein Tieflader einen alten Laster der NVA an die Glienicker Brücke. Auch der Fundus vom Studio Babelsberg, der Uniformen von DDR-Grenzern, Volkspolizisten, Russen, Amerikanern und der Westberliner Polizei, natürlich mit Tschako, bereitstellt, hatte viel zu tun. Weil es zu wenige Uniformen waren, mussten neue genäht werden.

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