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Landeshauptstadt: Wende im Mensastreit mit Berlin?

Berliner Studentenwerk stellt sich auf Seite der Potsdamer Studenten

Der Gemüse-Bratling liegt Potsdamer Studierenden, die in Berliner Mensen essen, seit einem knappen Jahr schwer im Magen. Seit dem Wintersemester 2012/13 müssen sie wie berichtet den Gästepreis zahlen, der doppelt so hoch ist wie der Studierendenpreis. Zuvor hatten einige Landesrechnungshöfe moniert, dass zu viele Hochschul-Pendler subventioniert würden. Daraufhin kippten die Studentenwerke in Berlin und Potsdam ihre gegenseitige großzügige Regelung und verlangen bis heute auch von studentischen Gästen den höheren Essenspreis.

Doch ab diesem Herbst sollen zunächst die Potsdamer Studierenden, die in Berlin wohnen oder dort Bibliotheken nutzen und in nahe gelegenen Mensen essen, wieder verbilligt bedient werden. Das wünscht zumindest das Berliner Studentenwerk. In Abstimmung mit dem Potsdamer Studentenwerk sowie der Senatsverwaltung für Wissenschaft und dem Brandenburger Wissenschaftsministerium bemühe man sich seit Monaten um eine studentenfreundliche Lösung, heißt es.

In den Studentenwerks-Mensen beider Städte wurden von April bis Juni Listen ausgelegt, in die sich Studierende aus der jeweils anderen Stadt eintragen konnten. Demnach sei Zahl der studentischen Gastesser in etwa ausgeglichen, sagt der Sprecher des Berliner Studentenwerks, Jürgen Morgenstern: 278 in Potsdam Immatrikulierte trugen sich in Berliner Mensen ein, 176 Berliner Studierende in Potsdamer Mensen. Damit liege die Zahl der Pendler deutlich unter einem Prozent der Mensanutzer. Daraufhin habe man der Senatsverwaltung im Juli vorgeschlagen, den Potsdamer Studenten wie früher den ermäßigten Preis zu gewähren. Ob das zum Start des Wintersemesters passiert, ist allerdings unklar. Denn bislang habe die Berliner Senatsverwaltung nicht reagiert, sagt Morgenstern. Eine Anfrage dieser Zeitung blieb am Mittwoch unbeantwortet.

In Potsdam müssen Berliner Studierende voraussichtlich noch länger den vollen Preis zahlen. Zwar teilt das dortige Studentenwerk die Berliner Sicht, doch die großzügige Handhabung muss erst im neuen Hochschulgesetz verankert werden. Der Entwurf sieht vor, dass die Mensen auch auswärtige Studierende durch Kooperationsvereinbarungen mit anderen Studentenwerken begünstigen können. Beschlossen werden soll das Gesetz im Januar 2014. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) warnt unterdessen vor Engpässen in den Mensen. Der Ausbau halte nicht Schritt mit den steigenden Studierendenzahlen, so das DSW. -ry/PNN

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