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Am Freitag soll es beim Potsdamer Nahverkehrsbetrieb Vip gestreikt werden

© Sebastian Gabsch/PNN

Warnstreik bei Potsdamer ViP: Am Freitag ganztägig keine Busse und Bahnen in Brandenburg

Verdi ruft bundesweit zu Warnstreiks auf. Während in Berlin die BVG nur in den Morgenstunden bestreikt wird, sollen in Brandenburg ganztägig keine Busse und Bahnen fahren.

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Die Gewerkschaft Verdi hat für kommenden Freitag zu einem ganztägigen Warnstreik in Brandenburg aufgerufen. Hintergrund sind Verhandlungen der Gewerkschaft Verdi über Tarifverträge im öffentlichen Nahverkehr in nahezu allen Bundesländern. In Berlin soll lediglich zum morgendlichen Berufsverkehr bis 10 Uhr gestreikt werden.

In Brandenburg betrifft der Tarifkonflikt Verdi zufolge 15 kommunale Verkehrsunternehmen, darunter auch den städtischen Verkehrsbetrieb ViP in Potsdam und den Regionalbus-Anbieter Regiobus, bei denen die Gewerkschaft zum Warnstreik aufgerufen hat. Verdi will für die Mark 20 Prozent Lohnplus, mindestens aber 650 Euro mehr für die Beschäftigten im Nahverkehr rausholen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die Gewerkschaftsforderungen sind bei den Bundesländern unterschiedlich. Insgesamt seien laut Gewerkschaft rund 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Mark betroffen. Bundesweit wirkt sich die Tarifrunde laut Gewerkschaft auf mehr als 130 kommunale Unternehmen und rund 90.000 Beschäftigte in den Städten und Landkreisen aus.

Berliner Busse und Bahnen werden nur in den Morgenstunden bestreikt

Verdi verhandelt parallel in fast allen Bundesländern über Tarifverträge im öffentlichen Nahverkehr. Am Freitag wird daher bundesweit in zahlreichen Städten gestreikt. Lediglich in Bayern sind keine Warnstreiks geplant, dort wird derzeit nicht verhandelt.

In Berlin soll der Warnstreik am Freitag nur in den Morgenstunden bis 10 Uhr laufen, teilte die Gewerkschaft am Montag mit. „Wir sind sicher, dass dieser Arbeitskampf deutlich zeigen wird, wie ernst es den Kolleginnen und Kollegen ist“, sagte Verhandlungsführer Jeremy Arndt. „Wenn der Warnstreik um 10 Uhr beendet ist, ist davon auszugehen, dass es auch darüber hinaus noch Einschränkungen gibt.“ Wie lange das dauere, hänge von den Organisationsmöglichkeiten der BVG ab.

Das Unternehmen äußerte sich am Montag „irritiert“ zur Ankündigung der Gewerkschaft. „Der Streikaufruf folgt offensichtlich einer bundesweiten Dramaturgie“, teilte die BVG mit. „Angesichts der konstruktiven Gespräche halten wir Warnstreiks in Berlin für unangemessen.“ Bei den Verhandlungen mit der BVG fordert Verdi längere Wendezeiten auf allen Linien, Urlaubsgeld von 500 Euro im Jahr oder 33 Tage Urlaub für alle Beschäftigten ohne Staffelung.

Verhandlungsauftakt zwischen Verdi und BVG war vergangenen Mittwoch. „Zum Auftakt der Verhandlungen haben beide Tarifpartner die jeweiligen Erwartungen abgeglichen, Themenschwerpunkte gesetzt, Schnittmengen definiert sowie die weiteren Schritte im Prozess vereinbart“, teilte die BVG anschließend mit. Verdi-Verhandlungsführer Arndt nannte den Ausgang des Treffens ernüchternd. Die Arbeitgeberseite habe zu keiner der Gewerkschaftsforderungen eine klare Aussage treffen können. Es habe zwar den Hinweis auf Verhandlungsbereitschaft zu allen Punkten gegeben. „Aber man konnte oder wollte uns nicht mitteilen, was das im Kern bedeutet“, sagte Arndt vor einigen Tagen der Deutschen Presse-Agentur.

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