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FORTUNAS Fazit: Wahlen und mehr

Natürlich, der Endspurt im Wahlkampf dominierte diese Woche. Da war zum Beispiel Gregor Gysi zu Gast auf dem Keplerplatz am Stern, um die linke Stammwählerschaft in dem Plattenbauviertel zu motivieren.

Natürlich, der Endspurt im Wahlkampf dominierte diese Woche. Da war zum Beispiel Gregor Gysi zu Gast auf dem Keplerplatz am Stern, um die linke Stammwählerschaft in dem Plattenbauviertel zu motivieren. Und die Jusos produzierten ein vielfach geteiltes Video, das die nicht nur von der SPD kritisierte AfD-Nähe der CDU-Direktkandidatin Saskia Ludwig in den Fokus nimmt. Motto: „Ludwig verhindern.“

Streitbar verlief am Mittwochabend auch die letzte Podiumsdebatte des Potsdamer Wahlkampfs in der Marienschule, die Themen waren Integration und Flüchtlinge. Und anders als es vielleicht in anderen Städten gewesen wäre, überwogen die Stimmen gegen eine Abschottungspolitik. Ein Teenager fragte den AfD-Kandidaten René Springer unter großem Applaus seiner Mitschüler: „Warum sind Sie eigentlich gegen Ausländer?“ Das wies der AfD-Mann übrigens vehement zurück – es gehe ihm doch nur um die Sicherheit des Landes, „das Staatsziel Nummer eins“.

Insofern dürfte sich Springer freuen, dass die Welt auch an anderer Stelle ein Stück sicherer geworden ist: Der als chronischer Gewalttäter vorbestrafte Organisator der rechten und inzwischen eingestellten Pogida-Demonstrationen in Potsdam, Christian Müller, ist verhaftet worden. Er hatte sich auf der sonnigen Kanaren-Insel Fuerteventura versteckt. Dabei lag gegen ihn ein Haftbefehl nach einer Silvesterschlägerei vor. Nun soll er von den spanischen Behörden nach Deutschland ausgeliefert werden.

Es war nicht die einzige gute Nachricht der Woche. So übernimmt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft für die erste große Schau, die das Museum Barberini der DDR-Kunst widmet. Sie wird Ende Oktober eröffnet – von Steimeier.

Aber auch die Einwohner von Fahrland, die zu wenig Infrastruktur beklagen, können sich ein wenig freuen: Der Verkehrsbetrieb startet mit den Planungen für eine mindestens 50 Millionen Euro teure Tramlinie ins geplante Stadtviertel Krampnitz – davon sollen auch die Fahrländer profitieren. Allerdings dürfte die Straßenbahn wegen des langen Planungsvorlaufs frühestens ab 2025 fahren.

Geld wird in Fahrland auch an anderer Stelle benötigt: Die Rettung der über 250 Jahre alten Bockwindmühle droht zu scheitern. Der Eigentümer schafft die Sanierung nicht und will das marode Bauwerk nun der Potsdamer Stadtverwaltung schenken – wenn sie es instand setzt. Ausgang: offen. Einen Geldsegen gab es hingegen für die Schlösserstiftung: Sie erhält vom Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg mit 400 Millionen Euro das bisher größte Paket für die Rettung des preußischen Weltkulturerbes. Allein 270 Millionen Euro sollen nach Potsdam fließen, zum Beispiel ins Neue Palais.

Und dann gab es noch eine Nachricht, die manche freuen und manche ärgern wird: So wird in der Potsdamer Mitte seit dieser Woche der Staudenhof dem Erdboden gleichgemacht – um den Abriss der Fachhochschule (FH) vorzubereiten. Die Mitte ist auch ein Wahlkampfthema – gerade für die Oberbürgermeisterwahl im Herbst 2018. Nach der Wahl ist vor der Wahl.

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