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Unter Aufsicht. Ein Turm des Warnsystems am Patong Beach auf Phuket.

© dpa

Homepage: Vorwarnung in fünf Minuten

Zehn Jahre nach dem Tsunami von 2004 sieht GFZ Warnsystem als erfolgreich

Kein Frühwarnsystem kann ein starkes Erdbeben und einen dadurch ausgelösten Tsunami verhindern. „Aber durch den Aufbau eines Frühwarnsystems unter Einbeziehung organisatorischer Maßnahmen und durch umfassendes Capacity Building können die Auswirkungen solcher Naturkatastrophen gemindert werden“, so das positive Fazit des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ Potsdam zum Aufbau des Tsunami-Frühwarnsystems für den Indischen Ozean.

Nach der Tsunamikatastrophe im Indischen Ozean, die am Zweiten Weihnachtsfeiertag vor zehn Jahren eine Viertelmillion Menschen das Leben kostete, hatte Deutschland nicht nur mit Soforthilfe reagiert. Die Bundesregierung erteilte im Rahmen der deutschen Flutopferhilfe zudem auch dem Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ Potsdam den Auftrag zur Entwicklung eines Tsunami-Frühwarnsystems für den Indischen Ozean.

Von 2005 bis 2011 wurde mit dem Großvorhaben Gitews (German-Indonesian Tsunami Early Warning System) das Kernstück eines integrierten, modernen, leistungsfähigen Tsunami-Frühwarnsystems in Indonesien aufgebaut. Das 2011 an Indonesien übergebene System versieht es unter dem Namen InaTEWS – Indonesian Tsunami Early Warning System – seinen Dienst und wird durch den Indonesischen Dienst für Meteorologie, Klima und Geophysik (BMKG) betrieben. Es gilt als eines der modernsten Tsunami-Frühwarnsysteme. InaTEWS warnt maximal fünf Minuten nach einem Beben auf Grundlage der Daten von rund 300 Messstationen, darunter Seismometer, GPS-Stationen und Küstenpegel. Die Daten der Sensoren werden über modernste Auswertesysteme – unter anderem ein vom GFZ entwickeltes System zur Analyse von Erdbebendaten – und ein Tsunami-Simulationssystem in ein Lagebild umgesetzt. Dann werden entsprechend abgestufte Warnungen für die betroffenen Küstenabschnitte ausgegeben. 70 Personen sind am Betrieb des Warnzentrums in Jakarta beteiligt, davon rund 30 im Schichtbetrieb. Seit der Übergabe des Systems im März 2011 wurden mit dem Erdbebenmonitoring- und Tsunami-Frühwarnsystem laut BMKG 1700 Erdbeben mit einer Magnitude größer als 5 und elf Beben mit Magnitude 7 und größer ausgewertet. Zu sechs Ereignissen wurden Tsunami-Warnungen ausgegeben. Kix

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