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Die Babelsberger Rockband bab-formation 1977 auf der Inselbühne der Freundschaftsinsel Potsdam

© BÜRGERSTIFTUNG

Von Kinderyoga bis Engerling-Konzert: Die Potsdamer Inselbühne feiert 50-jähriges Bestehen – das Programm im Überblick

Die Inselbühne begeht ihren Geburtstag mit einem viertägigen Festival in Potsdam. Die Bürgerstiftung sucht noch nach Zeitzeugen, die etwas zu der Geschichte des Bauwerks beitragen können.

Chorkonzerte, eine Show für Kinder, Einblicke in den Instrumentenbau mit der Kammerakademie Potsdam und viel Musik mit Bands wie Fanfaroni, Sweet Confusion und Engerling – all das können Potsdamer auf der Inselbühne auf der Freundschaftsinsel erleben. Die Veranstaltungen finden von Donnerstag, den 21. September bis zum Sonntag, 24. September, statt.

Die Potsdamer Bürgerstiftung als heutiger Betreiber der Bühne hat das 50-jährige Jubiläum des Bauwerks zum Anlass genommen, um mit den Potsdamern zu feiern. Die Kulturstätte wurde im Jahr 1973 vom VEB Spezialbau Potsdam anlässlich der Weltjugendfestspiele gestiftet. „Wir sehen uns in der Tradition der Stiftung von damals und wollen diesen Ort lebendig erhalten“, erklärt Marie-Luise Glahr, Vorstand der Bürgerstiftung, die Idee für das Fest.

Doch die Idee ist auch aus der Not geboren. Denn in welcher Form und vor allem in welchem Zeitraum die Freilichtbühne auf der Freundschaftsinsel von der Stiftung genutzt werden kann, war lange unklar. Erst Anfang Juni gab es von der Stadt einen Nutzungsvertrag für die Inselbühne - allerdings zunächst nur für drei Monate.

Marie-Luise Glahr ist Vorsitzende der Potsdamer Bürgerstiftung.

© Sebastian Gabsch/SEBASTIAN GABSCH

Immerhin: die Stadtverordneten beschlossen dabei im Rahmen des Doppelhaushalts 2023/2024 zumindest für 2024 Mittel für den Betrieb der Inselbühne einzustellen. Gleichzeitig gab es eine Mehrheit für den Bürgerhaushalt-Vorschlag, künftig den Betrieb der Inselbühne über einen längeren Zeitraum als bisher zu fördern. Angedacht sei eine drei oder Fünf-Jahres-Perspektive und die Sicherstellung einer jährlichen Basisfinanzierung, lautet der Beschluss für den künftigen Betrieb. Indes für dieses Jahr habe man nur die nackte Bühne bekommen, kurzfristig und ohne Geld, berichtet Glahr.

Es sei kaum möglich gewesen, in so kurzer Zeit ein Programm für die gesamte Saison zu erstellen. „Viele Künstler wollten zwar bei uns auftreten. Wir hätten bis in den Dezember hinein jeden Tag etwas machen können. Aber das zu organisieren – in so kurzer Zeit, das ging nicht“, beschreibt sie das Dilemma.

Zwischen dem Jahr der Eröffnung 1973 und 1990 wurde die Freilichtbühne auf der Freundschaftsinsel intensiv für Veranstaltungen genutzt.

© BÜRGERSTIFTUNG/Bürgerbühne

Schnell war man sich im Kreis der Ehrenamtler einig: „Dann feiern wir wenigstens das Jubiläum.“ Ohne zu wissen, ob sich das wirklich umsetzen und finanzieren lässt, fing man an, zu planen. Die Künstler und alle anderen Akteure zu finden, war nicht schwer. Die Bemühungen um finanzielle Mittel war dann schließlich auch erfolgreich: Die Stadt war zu einer Fördersumme bereit und die Stiftung hat mit dem Potsdamer Unternehmen Intelligenz System Transfer (IST) einen Sponsor gefunden.

Der Rotary Club Potsdam beteiligt sich mit einer Spende. Und so war es der Bürgerstiftung doch gelungen, die Bühne in diesem Jahr noch bespielen zu können – für vier volle Tage. Doch eines sei auch klar: Ein erfolgreicher Betrieb der Bühne sei nur mit einem ausreichenden Planungsvorlauf möglich, so Glahr.

Programm auf der Inselbühne für das 50. Jubiläum

Das Programm soll möglichst viele Potsdamer ansprechen. Los geht es am Donnerstag um 18 Uhr mit der Gesprächsrunde „Talk mit Sekt und Suppe“ mit dem Regisseur Kaspar von Erffa und Chris Wahl von der Filmuniversität Potsdam. Sie unterhalten sich über die wechselvolle Geschichte der Freilichtbühne seit ihrer Errichtung. Um 19.30 Uhr folgt eine Vorführung des Defa-Films „Die Taube auf dem Dach“ von Iris Gusner aus dem Jahr 1973. Anschließend zeigt das Inselkino Ausschnitte aus der Dokumentation „Wer die Erde liebt“ über die zehnten Weltfestspiele, die im selben Jahr in Berlin stattgefunden haben.

Die Vormittage am Samstag und Sonntag sind für Kinder reserviert. Yoga, Akrobatik und Musikinstrumentenbau stehen ab 9.30 Uhr auf dem Programm. Jeden Tag gibt es außerdem viel Musik zum Mitsingen und Tanzen – angefangen vom Frauenchor der Volkssolidarität und dem Freizeitchor Cantamus über Balkanpop bis hin zum Auftritt der Band Engerling. Die Musiker sind der Inselbühne seit Jahren verbunden und spielen am Samstag ab 19.30 Uhr. Das ganze Programm findet man unter www.inselbuehne-potsdam.de.

Zeitzeugen gesucht

Die Organisatoren suchen anlässlich des Jubiläums außerdem nach Zeitzeugen, um sich so mit der Geschichte des Ortes auseinanderzusetzen. „Uns begegnen immer wieder Leute, die sagen, dass sie beim Bau der Bühne beteiligt waren. Auch damals, als wir gegen den Abriss gekämpft haben, sind Potsdamer gekommen und haben uns Fotos aus ihren Familienalben gezeigt“, erzählt Glahr. Leider habe man das nicht dokumentiert.

Das soll nun aber nachgeholt werden. Deshalb ruft die Stiftung Bürgerinnen und Bürger dazu auf, in alten Fotoalben zu stöbern und Bilder zur Verfügung zu stellen. Alle, die ihre Erinnerungen an die Freilichtbühne zwischen 1973 und 1989 teilen möchte, sind herzlich eingeladen, Kontakt zur Bürgerstiftung aufzunehmen über die Mail hallo@inselbuehne.de oder telefonisch unter Tel.: (0331) 231 80 300.

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