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Potsdam, Park Sanssouci, Schloss Sanssouci.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Vandalismus im Park Sanssouci: Polizei sucht Zeugen zu beschädigten Skulpturen in Potsdam

Mit den jüngsten Zerstörungen an historischen Skulpturen sind Ermittler und Restauratoren befasst. Die Suche nach einer Hand aus Stein geht weiter.

Nach den Beschädigungen im Park Sanssouci in Potsdam hat die Polizei zur Aufklärung der Straftaten noch keine heiße Spur. Die Ermittler suchen auch noch nach der abgeschlagenen Hand einer Figur an der historischen Bildergalerie, einem Museumsbau für Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts. Für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten geht es bei den Vandalismus-Fällen um mehr als um den materiellen Schaden.

Es seien bislang wenige Hinweise bei der Polizei eingegangen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion West am Mittwoch. Es gebe noch keine Anhaltspunkte auf den oder die Täter. „Wir hoffen, dass wir mit Zeugenhinweisen noch weiterkommen.“ Die Kriminaltechniker werteten Spuren aus. Es sei schwierig, Fingerabdrücke auf Steinen zu finden, sagte der Polizeisprecher. Zudem fehle die Hand einer Putte. Einzelne Finger seien aber wiedergefunden worden.

Es geht um Verluste von Teilen von Originalkunstwerken.

Frank Kallensee, Sprecher der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten

Die Polizei bittet Zeugen, die Beobachtungen zur Bildergalerie gemacht haben, sich zu melden. Auch Fotos oder Videoaufnahmen könnten helfen, die Tatzeit weiter einzugrenzen und die Täter zu finden, hatte es in der vergangenen Woche geheißen. Der Skulpturenschmuck soll vor der jüngsten Kontrollbegehung am 31. März beschädigt worden sein. Der genaue Tatzeitraum blieb unklar.

Figurenschmuck am Dach beschädigt

Unbekannte beschädigten am Dach der historischen Bildergalerie aus dem 18. Jahrhundert Putten, Vasen und anderen Schmuck. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten schätzte den materiellen Schaden auf 30.000 Euro. Geprüft wird, ob der Fall mit der Beschädigung an der Neptungrotte in unmittelbarer Nähe der Bildergalerie zu tun hat.

An dem historischen Denkmal im Park Sanssouci machten sich Unbekannte an der Marmorskulptur des Meeresgottes zu schaffen. Einen gestohlenen Dreizack aus Kupfer konnte die Polizei später wiederfinden. Der Schaden wurde hier laut Polizei auf etwa 66.000 Euro geschätzt. Der berühmte und rund 300 Hektar große Park Sanssouci in Potsdam wurde 1990 in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen.

Wann die Skulpturen repariert werden können und wie lange es dauert, war noch unklar. Der Sprecher der Stiftung, Frank Kallensee, sagte, Experten müssten die Schäden begutachten und prüfen, welche Methoden für eine Restaurierung – etwa beim Dreizack der Neptungrotte – nötig seien. Solche Zerstörungen in den Parks seien die Ausnahme aber schockierend. „Es geht um Verluste von Teilen von Originalkunstwerken.“

Im vergangenen Jahr gab es in allen Anlagen der Stiftung in Berlin und Brandenburg 236 Schadensfälle an Kunstgut und an der Betriebsausstattung das sind Fenster, Bänke, Zäune und Papierkörbe, wie der Sprecher berichtete. Dies sei eine leichte Steigerung. Zudem gab es 117 Graffiti. (dpa)

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