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Trübe Aussichten: Potsdams Tourismusbrache hat ein schwaches Jahr

© Ottmar Winter PNN

2021 noch weniger Gäste in Potsdam: Tourismusbranche vor zweitem Horrorjahr in Folge

Seit Mitte Juni können die Potsdamer Hotels wieder Touristen empfangen. Doch das Jahr dürfte für die Branche noch schlechter verlaufen als das desaströse Vorjahr.

Potsdam - Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, heißt es. Was die für Potsdam wichtige Tourismusbranche angeht, scheint 2021 wohl das zweite Horrorjahr in Folge zu werden

Ganz überraschend ist das angesichts der pandemiebedingten Einschränkungen nicht: Monatelang konnten die Hotels zwar öffnen, aber nur für geschäftliche oder dienstliche Übernachtungen. Touristische Übernachtungen waren hingegen verboten

Allerdings deutet eine neue Statistik darauf hin, dass 2021 wohl noch schlechter verläuft als das Jahr zuvor. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, stiegen im Juli ganze 47.942 Gäste in den Potsdamer Beherbergungsbetrieben ab. 

Das war zwar der beste Monat in diesem Jahr, allerdings lag die Gästezahl dennoch 1,8 Prozent unter der aus dem Juli 2020. Auch bei der Zahl der Übernachtungen konnte der Juli nicht glänzen. Sie lag nach Angaben des Statistischen Landesamtes bei 134.831 und damit nur 0,4 Prozent über dem Wert aus dem Juli 2020.

Die erhoffte Aufholjagd nach dem desaströsen ersten Halbjahr 2021 fiel somit aus. Wie berichtet wurden von Januar bis Juni nur 191.400 Übernachtungen in Potsdam registriert. Das waren noch einmal 36 Prozent weniger als in der ersten Jahreshälfte 2020, als die Pandemie begann.

August wird verlorenes Halbjahr nicht ausgleichen können

Der Gästezustrom konzentriert sich in Potsdam traditionell auf die Sommersaison, Juli und August sind die wichtigsten Monate. Zahlen für den August gibt es noch nicht. Sie werden von den Statistikern immer mit etwa sechs Wochen Verzögerung veröffentlicht. 

Deutlich weniger Menschen sind im Jahr 2021 in die Stadt gereist.
Deutlich weniger Menschen sind im Jahr 2021 in die Stadt gereist.

© Ottmar Winter/PNN

Aus der Branche hatte es im August allerdings optimistische Stimmen gegeben. Zimmer seien gut nachgefragt, oft seien die Hotels sogar ausgebucht. Auch gebe es erste Anmeldungen für Tagungen. Auch im vergangenen Jahr verlief der August für die Branche sehr gut. Es wurden sogar mehr Übernachtungen als vor der Pandemie gezählt.

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Doch das praktisch verlorene erste Halbjahr wird wohl auch ein hervorragender August nicht ausgleichen können. Von Januar bis einschließlich Juli zählten die Statistiker für Potsdam 102.692 Gästeankünfte (-38,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und 326.217 Übernachtungen (-24,7 Prozent). 

Selbst wenn es im Rest des Jahres zu keinen weiteren Beeinträchtigungen kommt, dürfte Potsdam wohl noch einmal deutlich unter den schlechten Zahlen vom Vorjahr liegen. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2003 könnte es weniger als 300.000 Gäste im Jahr geben.

Der Einbruch wirkt umso heftiger, weil sich die Tourismusbranche in den Jahren vor der Pandemie von einem Rekord zum nächsten steigerte. 2019 wurden wie berichtet knapp 1,4 Millionen Übernachtungen registriert, ein deutliches Plus von 4,8 Prozent gegenüber 2018. Zudem wurden gut 564.000 Gästeankünfte gezählt.

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