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Landeshauptstadt: Top Ten mit „nur“ 59 Straftaten

Polizei registriert Rückgang bei Ladendiebstählen / Anstieg bei EC-Kartenbetrug

Polizei registriert Rückgang bei Ladendiebstählen / Anstieg bei EC-Kartenbetrug Von Günter Schenke Die Polizei kennt manche ihrer Pappenheimer. Zu diesen gehören die so genannten „Top Ten“, zehn Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, die hunderte von Straftaten auf dem Kerbholz haben. Mit einem Projekt zur Bekämpfung der Jugendkriminalität versucht das Potsdamer Jugendkommissariat diese Serienstraftäter auf den rechten Weg zurückzuführen. Über das Ergebnis der intensiven Bemühungen berichtetete der Leiter des Schutzbereichs Potsdam, Ralf Marschall, am Mittwoch vor dem Hauptausschuss: Die „Top ten“ begingen im Jahre 2003 „nur“ 59 Straftaten. Im Übrigen konnte Marschall, der gemeinsam mit Polizeipräsident Bruno Küpper über die Kriminalitätsentwicklung in der Landeshauptstadt berichtete, in vielen Bereichen einen Rückgang von Delikten verkünden. So bei den Ladendiebstählen, von denen im vergangenen Jahr 1916 verfolgt wurden. Im Jahre 2002 waren es noch 2168. Bei den Ladendiebstählen gehen 66 Prozent auf das Konto von Kindern und Jugendlichen, während bei den Delikten allgemein die Erwachsenen mit 69,77 Prozent vorn liegen. Eine dichtere Überwachung und bessere Sicherheitsvorkehrungen an den Waren mögen die Ursachen für den Rückgang von Ladendiebstählen sein: Das Risiko erwischt zu werden, wird immer höher. Eine stärkerer Überwachung zeitigt offenbar auch bei den Verkehrsdelikten Erfolge. So gab es im Stadtgebiet im vergangenen Jahr 80 Verkehrsdelikte, bei denen Alkohol mit im Spiel war. Marschall erwähnt, dass dieser Zahl 900 „folgenlose Feststellungen von Trunkenheitsfahrten“ gegenüber stehen. Es sei die Folge dieser häufigen Kontrollen, dass immer weniger Kraftfahrer ein Fahrzeug unter dem Einfluss von Alkohol führen. Noch viel schärfer geht“s auf Potsdams Straßen bei Geschwindigkeitskontrollen zu. Der Schutzbereichsleiter spricht von einem „enormen Druck“, der auf die Autofahrer ausgeübt werde. Zeitweise seien sechs Radarwagen im Einsatz. Von den insgesamt 5042 Verkehrsunfällen, die sich 2003 im Stadtgebiet ereigneten, waren lediglich 134 auf zu hohe Geschwindigkeiten zurückzuführen. Insgesamt hat sich laut Marschall die „Verkehrsunfalllage“ etwas entspannt: fast vierhundert Unfälle weniger als im Vorjahr. Besonders erfreulich dabei ist, dass die Zahl der Verletzten leicht rückläufig war. Die Aufklärungsquote der Straftaten liegt im Schutzbereich bei 57,4 Prozent. Zunehmend sieht sich die Polizei mit der „Computerkriminalität“ konfrontiert, wozu auch Betrugsmanöver mit „unbaren Zahlungsmitteln“ wie EC- und Kreditkarten gehören. Der Einkauf per Internet oder die Versteigerung bei eBay fördern eine neue Kriminalität zutage. Ebenfalls leicht ansteigend sind die Zahlen bei leichten Körperverletzungen und Nötigung. Die Polizei beschäftigt sich auch damit, wer Opfer von Straftaten wird. 66,98 Prozent der Opfer sind Erwachsenen, 14,39 Jugendliche, 7,3 Prozent Kinder und 16,79 Prozent Heranwachsende. Männer sind bei den Opfern mit 62,62 Prozent deutlich überrepräsentiert. Stadtteile mit besonders hoher Kriminalitätsrate konnte die Polizei nicht ausmachen. Aber bei Straftaten, die an Autos begangen werden, stehen Gebiete wie der Stern an der Spitze, weil hier die meisten Autos auf der Straße stehen.

Günter Schenke

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