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Landeshauptstadt: Teleskop-Roboter angedockt

Astrophysikalisches Institut stellt Gerät für öffentliche Nutzung bereit

Astrophysikalisches Institut stellt Gerät für öffentliche Nutzung bereit Babelsberg – „Robotel“ nennt sich das neue 80-Zentimeter-Spiegelteleskop, das gestern Vormittag im Astrophysikalischen Institut (AIP) in Babelsberg montiert wurde. Aus „Roboter“ und „Teleskop“ ist der Name des von der Firma Halfmann in Augsburg gefertigten Gerätes zusammengesetzt. „Die Steuerung erfolgt automatisch“, erklärt AIP-Chef Prof. Matthias Steinmetz. Der Nutzer gibt das Beobachtungsziel ein und das „System“ berechnet unter anderem Schärfe, Positionierung und sogar die Wetterlage zum Beobachtungszeitpunkt. Die notwendige Software für den Teleskop-Roboter entwickelt das AIP selbst. „Wir sind weltweit führend auf diesem Gebiet“, informiert Steinmetz. 350000 Euro beträgt der Anschaffungspreis für das Teleskop, das zu 50 Prozent der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Wie Emil Popow, Leiter der Forschungstechnik am AIP, berichtet, dass es Schülern und Studierenden möglich sein werde, Beobachtungen vom eigenen Rechner aus vorzunehmen und dass sogar eine Verknüpfung mit dem Teleskop auf Teneriffa herstellbar sei. „Wir brauchen junge Naturwissenschaftler“, nennt Steinmetz einen der Gründe, warum das AIP das wertvolle Gerät in erheblichem Umfang der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Nach seiner Meinung müssten bereits die Schülerinnen und Schüler für Gebiete wie Physik und Astrophysik interessiert werden, da in einigen Jahren der Bedarf an wissenschaftlich ausgebildeten Fachleuten steigen werde. Aus diesem Grunde befinde sich ein Medien-Kommunikationszentrum im Aufbau, das Ende dieses Jahres in Betrieb gehen werde. Popow berichtet von 3-D-Shows, die dann über ferngesteuerte Teleskope möglich seien. Das neue Gerät sei vor allem zur Komplettierung des Medien-Kommunikationszentrums angeschafft worden. Zwar ist die öffentliche Nutzung erklärtes Anliegen der Astrophysiker und Techniker, doch muss auch aufgrund der Finanzierung aus Mitteln der Europäischen Union das Institut eine öffentliche Nutzung des Gerätes nachweisen. Daneben ist ein Gebrauch für wissenschaftliche Zwecke vorgesehen. Wie Steinmetz erläutert, könnten die Konstrukteure mit einem solchen „robotischen Teleskop“ Instrumente, die der Bereich Forschungstechnik des Instituts selbst herstellt, testen. Wie erwähnt, handelt es sich um ein 80-Zentimeter-Teleskop. Mit 80 Zentimetern ist der Spiegeldurchmesser gemeint. Das Teleskop auf Teneriffa hat einen Durchmesser von 120 Zentimetern. Das größte Fernrohr steht im US-Staat Arizona. Dessen Spiegel hat den imposanten Durchmesser von acht Metern. Günter Schenke

Günter Schenke

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