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Landeshauptstadt: Streit verzögert Mauer-Radwegbau Fördermittel für Mauer-Radweg beantragt: Strecke über Schwanenallee, Bertinistraße und Krampnitzsee

Von Jan Brunzlow Ein Streit in der Verwaltung sowie ein falsch gestellter Förderantrag verzögern den Ausbau des Mauerradweges im Potsdamer Stadtgebiet. Dabei gehe es um einen Streit zwischen der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Bauamt, ob der frühere Grenzstreifen zwischen Kladow und Groß Glienicke, einem ein Kilometer langen Stück über den Luisenberg, asphaltiert wird oder nicht.

Von Jan Brunzlow Ein Streit in der Verwaltung sowie ein falsch gestellter Förderantrag verzögern den Ausbau des Mauerradweges im Potsdamer Stadtgebiet. Dabei gehe es um einen Streit zwischen der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Bauamt, ob der frühere Grenzstreifen zwischen Kladow und Groß Glienicke, einem ein Kilometer langen Stück über den Luisenberg, asphaltiert wird oder nicht. Das dafür nötige Geld halte der Berliner Senat seit drei Jahren bereit, sagte der Europaabgeordnete der Bündnisgrünen, Michael Cramer gestern in Potsdam. Potsdam würde dadurch eine gute Möglichkeit ungenutzt lassen, sich Berlin-Touristen zu präsentieren. Denn bisher führt der empfohlene Mauer-Radweg auf der Berliner Seite über Wannsee und per Fähre nach Kladow. Während die Bundeshauptstadt ihre Hausaufgaben bei der Beschilderung und dem Ausbau des 160 Kilometer langen Weges entlang des früheren Grenzstreifens gut nachgekommen sei, habe Potsdam und das Land Brandenburg Nachholbedarf, so Cramer. Der Europaabgeordnete ist Autor des Radtourenbuches „Berliner Mauer-Radweg“ und forderte Oberbürgermeister Jann Jakobs auf, sich „um den Bau zu kümmern“. Der Ausbau des Stückes zwischen Kladow und Groß Glienicke hätte seiner Ansicht nach schon längst vollzogen sein können. Für ein weiteres Bauprojekt würden die Fördermittel im kommenden Jahr auslaufen, doch der erste Förderantrag der Potsdamer Verwaltung sei wieder in die Amtsstuben zurücküberwiesen worden. Die Stadt habe die Mittel aus einem falschen Fördertopf beantragt, sagte Cramer. Mit 90 Prozent werde der Radwegeausbau mit EU- und Bundesmitteln finanziert, „nur zehn Prozent sind Landesinvestitionen“, erklärt der Buchautor. Konkrete Baumaßnahme soll der Ausbau der Radwege zwischen Glienicker Brücke und Sacrow Heilandskirche auf Potsdamer Seite sein. Die Strecke wird über Schwanenallee, Bertinistraße und weiter um den Lehnitz- sowie Krampnitzsee bis zum Sacrower Park führen. Cramer bot der Stadt Potsdam im Gegenzug für einen schnellen Ausbau bis zum 13. August kommenden Jahres, dem 45. Jahrestag des Mauerbaus, an, in der Neuauflage des Tourenbuches ein Kapitel nur über Potsdam zu schreiben. Der geplante Radweg würde durch Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten führen, in denen das Rad fahren bekanntlich verboten ist. „Da muss eine politische Entscheidung her“, forderte der Bündnisgrüne. In Berlin gebe es einen Beschluss des Senats, dass im Park Charlottenburg auf dem Spree-Radweg gefahren werde dürfe. Dem habe sich die Schlösserstiftung zu beugen. Sollten die 160 Kilometer Radweg durch Berlin und Brandenburg fertig sein, empfiehlt Cramer einen Eintrag in das Deutschland-Radreisebuch des Allgemeinen Deutschen Radclubs. Damit könnte die Region den Tourismus stärken.

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