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Landeshauptstadt: Streit um Wunderkind nicht beigelegt

Der Rechtsstreit um rund eine halbe Million Euro zwischen dem Potsdamer Modemacher Wolfgang Joop und seinen ehemaligen Geschäftspartnern liegt vorerst auf Eis. Vor dem Hintergrund möglicher Vergleichsverhandlungen beantragten die Anwälte beider Parteien am Donnerstag vor dem Potsdamer Landgericht einen neuen Termin.

Der Rechtsstreit um rund eine halbe Million Euro zwischen dem Potsdamer Modemacher Wolfgang Joop und seinen ehemaligen Geschäftspartnern liegt vorerst auf Eis. Vor dem Hintergrund möglicher Vergleichsverhandlungen beantragten die Anwälte beider Parteien am Donnerstag vor dem Potsdamer Landgericht einen neuen Termin. Dieser wurde auf den 26. Juni festgelegt.

In dem Streit geht es um eine Klage des Investorenpaares Gisa und Hans-Joachim Sander gegen Joop. Das Paar war 2007 zu 50 Prozent in Joops Wunderkind-Firma eingestiegen und hatte später seine Anteile auf 65 Prozent erhöht. Nach ihrem Ausstieg 2011 hatten sie Joop auf eine Vertragsstrafe von 500.000 Schweizer Franken – umgerechnet 415 000 Euro – verklagt weil er vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen sein soll.

Vorangegangen war ein jahrelanger und teils erbitterter Kampf zwischen den Sanders und Joop um Wunderkind. Das Ehepaar Sanders – sie ist Erbin des Kosmetik-Riesen Wella – hatte Joop unter anderem vorgehalten, die Marke falsch ausgerichtet und in die Miesen geführt zu haben. Schließlich hatten Sanders ihre Anteile an einen Finanzinvestor verkauft, von dem Joop seine Anteile wieder übernahm. Der Betrieb bei dem Modelabel kam zeitweilig praktisch zum Erliegen.

Das änderte sich Mitte Mai, als Joop in seiner Potsdamer Villa Rumpf am Heiligen See vor geladenem Publikum in kleiner Runde seine neue Kollektion zeigte – und für die Entwürfe von der Branche gefeiert wurde. Die Rede war von einer Auferstehung seines Labels. Ab Ende Juni soll die neue Kollektion – sie umfasst 40 Looks und 120 Teile – verkauft werden. Erhältlich ist sie in Geschäften in Berlin, München und auf Sylt. Geplant ist laut Wunderkind auch, in der Bundeshauptstadt ein zweites Geschäft zu eröffnen. Künftig soll es zudem vier bis fünf Kollektionen pro Jahr geben, hatte Joop-Geschäftspartner Edwin Lemberg angekündigt. Im September soll Wunderkind auch wieder bei der Pariser Modewoche gezeigt werden. dapd/PNN

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