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FORTUNAS Fazit: Stillstand

Wer nichts macht, macht nichts falsch, heißt es. In der Politik ist das offensichtlich anders: Weil die in Berlin keine ordentliche Regierung hinbekommen, geht in Potsdam die Filmbranche den Bach runter.

Von Matthias Matern

Wer nichts macht, macht nichts falsch, heißt es. In der Politik ist das offensichtlich anders: Weil die in Berlin keine ordentliche Regierung hinbekommen, geht in Potsdam die Filmbranche den Bach runter. Denn solange der Bundeshaushalt für dieses Jahr noch nicht abgesegnet ist, herrscht auch Unsicherheit über die Filmförderung. Die Folgen schilderte Carl L. Woebcken, Chef des Filmstudios Babelsberg, am Montag. Bei einigen Produktionen sei man bereits „in Schieflage“, eine internationale Serie habe man bereits verloren. Die dritte Staffel der US-Agentenserie „Berlin Station“ wird jetzt in Ungarn gedreht.

Irgendwie der Wurm drin ist auch auf der Baustelle der Garnisonkirche. Gerade mal zwei von 38 Bohrlöchern konnten in das Erdreich getrieben werden. Jetzt liegen die Arbeiten auf Eis und die Nerven blank. Dabei wurde das Erdreich doch extra vorher untersucht. Wer ist nun schuld, die Baufirma oder der störrische Untergrund? Keiner weiß es – und wie es weiter geht, ist unklar. Die Gegner des ohnehin umstrittenen Vorhabens haben am Dienstag schon mächtig geätzt: „Wir begrüßen somit als Ehrenmitglied in unserer Bürgerinitiative den märkischen Sand.“

Auch was in Zukunft mit der alten Wagenhalle am Hauptbahnhof geschehen wird, ist ungeklärt. Wie berichtet will ein Investor ein Hotel samt Apartmentkomplex errichten und das denkmalgeschützte Gebäude einbinden. Weil er aber aus wirtschaftlichen Gründen höher bauen will als es dem Bauausschuss genehm ist und das Projekt auch nicht in die Breite wachsen kann, ist nun guter Rat teuer.

Zum Schluss noch etwas Schönes: Die Zeit vom 2. bis zum 4. Oktober 2020 können sich die Potsdamer schon einmal in den Kalender eintragen. Da kommt nämlich Besuch – und zwar die gesamte Bundesrepublik. Potsdam wird zum zweiten Mal Gastgeber für die Feierlichkeiten zum Jahrestag der Deutschen Einheit. 30 Jahre wird die Wiedervereinigung dann her sein. Wenn das kein Grund zum Feiern ist.

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