zum Hauptinhalt

FORTUNAS Fazit: Sterni für alle

Puh, einmal durchatmen bitte. Was für eine Woche.

Von Peer Straube

Puh, einmal durchatmen bitte. Was für eine Woche. Die meist linksalternativen Abrissgegner haben bei der Fachhochschule ernst gemacht und sie für ein paar Stunden besetzt, mehr war angesichts des geballten Widerstands der FH-Leitung, der Stadt und letztlich auch des Polizeiaufgebots nicht drin. Vielleicht hätte sich das Problem aber auch von alleine gelöst, denn für eine längere Belagerung waren die Besetzer nicht unbedingt ausgerüstet: Kaum Essen, keine Schlafsäcke, dafür immerhin jede Menge Enthusiasmus, das DDR-Gebäude „für alle Potsdamer“ erhalten zu wollen, wie viele auch immer das sein mögen. Zum Ausklang der Schaffe dann wenigstens noch ein schönes Sterni auf dem Nachhauseweg. Prost.

Überhaupt war das ja eine ziemlich linke Woche. Da musste eine Podiumsdiskussion des Landesschülerrats abgesagt werden, weil wiederum linke Gruppen eine „G20-Aftershow“ für den Fall angekündigt hatten, dass auch die Jugendorganisation der rechtspopulistischen AfD an der Debatte teilnimmt. Die Kultur demokratischer Auseinandersetzungen sieht anders aus, trotzdem zollte auch die neue Linke-Kreischefin Kati Biesecke in Betonkopf-Manier der krawallenden Antifa ihren Beifall

Krawall ist das Stichwort: Den gibt’s auch im Bauausschuss oft reichlich. In dieser Woche zoffte man sich um die Besetzung der Jury für den städtebaulichen Wettbewerb, den es für das frühere Kasernengelände in Krampnitz geben soll. Der Grund ist nachvollziehbar: Die drei großen Fraktionen SPD, Linke und CDU/ANW teilten die drei für die Stadtverordneten vorgesehenen Sitze unter sich auf, die kleinen Fraktionen dürfen zwar zuhören, aber nicht mitbestimmen. Auch dies ein mustergültiges Beispiel für Toleranz, gegenseitiges Verständnis und demokratische Gepflogenheiten.

Und weil wir schon in Krampnitz sind: Von da ist es ja nur noch ein Katzensprung bis Fahrland. Eines fernen Tages können alle Fahrländer wohl vor der Haustür in die Tram steigen und direkt in die Potsdamer City rollen. Bis es aber so weit ist, müssen alle Nahverkehrsteilnehmer, die aus dem Norden in die Innenstadt wollen, erst einmal am Jungfernsee einen Zwischenstopp einlegen. Denn dort endet die neue Trasse in den Norden zumindest vorläufig. Mit Inbetriebnahme der Strecke zum Plattner-Campus fallen aber erst mal die Direktbusse weg, dann heißt es umsteigen in die Straßenbahn. Noch hält sich der Zorn im Norden in Grenzen, aber das kommt sicher noch. Tipp: Aus Protest einfach ein ViP-Wartehäuschen besetzen!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false