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Landeshauptstadt: Step will großen Wertstoffhof bauen

Potsdamer Müll soll besser sortiert und verwertbar werden. Zweite Kompostieranlage auf Deponie geplant

Industriegelände - Die Potsdamer sollen ihren Abfall in zwei Jahren auf einem großen neuen Wertstoffhof im Industriegebiet nahe Rehbrücke abgeben können. Die Stadtentsorgung Potsdam GmbH (Step) prüfe derzeit den Bau des neuen Wertstoffhofes, sagte Step-Geschäftsführer Enrico Munder. Außerdem soll ein flächendeckendes Netz mit mehreren kleineren Wertstoffhöfen aufgebaut werden, gab Munder in der Stadtwerke-Kundenzeitschrift bekannt. Noch im Herbst soll anhand der Wirtschaftlichkeitsprüfung über die Pläne entschieden werden. Die Detailplanung könne dieses Jahr starten.

Ziel sei, es den Privathaushalten und Gewerbetreibenden in Potsdam leichter zu machen, den Abfall abzugeben, den die Step nicht turnusmäßig abhole. Der große Wertstoffhof und die kleineren sollten weitaus mehr am Kunden orientiert sein und besseren Service bieten, sagte Munder. So sollen die Potsdamer und Bewohner des Umlands, die ihren Müll bringen, diesen komfortabler entladen können, es solle ein Kundenleitsystem geben und eine überdachte Rampe. Durch die neuen Wertstoffhöfe soll der Müll der Potsdamer besser sortiert und damit auch besser verwertbar werden. „Räumliche Nähe ist insbesondere für Privatpersonen ein wichtiges Argument“, sagte Munder, „sonst landen Wertstoffe schnell in der Restmülltonne“.

Bisher betreibt die Step drei Wertstoffhöfe, zwei im Industriegebiet Drewitz/Rehbrücke und einen in Babelsberg. Dort können jedoch jeweils nicht alle Abfälle abgegeben werden. Zudem gibt es in Babelsberg eine Schadstoffsammelstelle und in Nedlitz eine Kompostierungsanlage für Grünabfälle.

Die Nedlitzer Anlage ist laut Munder jedoch an der Kapazitätsgrenze. Daher wolle die Step eine weitere Anlage auf dem Gelände der Step-Deponie Fresdorfer Heide errichten. Damit könnten „mehr Grünabfälle aus Potsdam und den angrenzenden Orten in Potsdam-Mittelmark“ ökologisch verwertet werden. Aus den Gartenabfällen werde „nährstoffreicher Gütekompost“, der dann wiederum teure Düngemittel ersetze. Dies sei ein Beitrag zum Klimaschutz. Außerdem prüfe die Step, ob sich mit der bisher abgegebenen Menge Grünabfall eine Vergärungsanlage betreiben ließe. Dieser Fermenter könnte aus dem Grünabfall das Biogas Methan gewinnen. Dies würde dann im Blockheizkraftwerk Fresdorfer Heide verwertet. Dort wird seit 2005 aus dem Deponiegas „grüner Strom“ produziert. Doch der Vorrat an Deponiegas „wird nicht für Jahrzehnte reichen“, so Munder. Noch keine Festlegung gibt es zur Einführung einer Biotonne. Dabei gebe es Klärungsbedarf mit der Stadt. Doch ab 2015 muss laut Gesetz Bioabfall getrennt gesammelt werden. Dies biete „erhebliches Potenzial“, so Munder, denn rund die Hälfte der Abfälle sei organischer Natur.

Alle Zukunftspläne der Step gehören zur Strategie „Step 2020“, die das Unternehmen vor dem Hintergrund der stetig zunehmenden Einwohnerzahl Potsdams erarbeitet hat. Der Aufsichtsrat habe die Strategie bereits genehmigt. Die Step gehört zu 51 Prozent den Stadtwerken und zu 49 Prozent der Remondis AG. SCH

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