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Potsdam: Stadtwerke mit Rekordgewinn

Plus von zehn Millionen Euro im Jahr 2010 erwirtschaftet / Stadt beginnt mit Prüfung der Bücher

Die Stadtwerke Potsdam haben im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn erwirtschaftet. Mehr als zehn Millionen Euro beträgt das Jahresergebnis des städtischen Energie- und Müllimperiums, sagte Burkhard Exner (SPD) den PNN am Donnerstag auf Anfrage. Exner leitet seit diesem Frühjahr, nach dem Abgang von Peter Paffhausen, kommissarisch den Stadtwerkekonzern. Anteil an dem hohen Gewinn hätte aufgrund der kühlen Witterung auch das gute Geschäftsjahr der Energie und Wasser Potsdam GmbH gehabt. Das Geld werde nicht sofort ausgegeben, sagte Exner. 2,2 Millionen Euro musste das Unternehmen an die Landeshauptstadt geben, der Rest soll als Puffer für Investitionen in den kommenden Jahren genutzt werden.

Noch 2009 hatten die Stadtwerke einen Jahresüberschuss von nur 266 000 Euro ausgewiesen. Die städtische Gesellschaft hat selbst kein operatives Geschäft und ist der Mutterkonzern unter anderem für den Verkehrsbetrieb, den Energieversorger EWP, das Entsorgungsunternehmen Step sowie die Bäderlandschaft.

Vor allem die Step und die EWP erwirtschaften jährlich Millionengewinne, die anteilig an die beteiligten Privatunternehmen Eonedis und Remondis sowie an den Mutterkonzern Stadtwerke abgeführt werden. Mit den Erlösen werden dann seitens der Stadtwerke defizitäre Unternehmensteile wie der Verkehrsbetrieb und die Bäderlandschaft unterstützt. Der Rest bildet das Konzernergebnis. Dass im vergangenen Jahr deutlich mehr übrig blieb als in den Jahren davor, führt Exner auch auf Einmal- und Sondereffekte zurück. So seien die Vorschriften des Bilanzmodernisierungsgesetzes erstmals zur Anwendung gekommen, zudem seien Rückstellungen beim Verkehrsbetrieb aufgelöst worden.

Als dritten Punkt nannte er den Erfolg des Energieunternehmens. Die Erlöse stammten „aus höherem Energieabsatz der EWP infolge der starken Winter in den Monaten Januar-März und November/Dezember“, heißt es seitens der Stadtwerke. Der Energiekonzern hatte die Preise für Strom mehrfach erhöht – vor allem in den Jahren 2007 und 2008, zuletzt zu Beginn dieses Jahres. Begründet wurde dies häufig mit gestiegenen Steuern und Abgaben sowie einem steigenden Gaspreis.

Exner hofft auf weitere positive Ergebnisse in den kommenden Jahren bei den Stadtwerken. In diesem Jahr habe der Gesellschafter, also Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), entschieden, dass die Stadt 2,2 Millionen Euro erhält und der Rest des Geldes als Gewinnvortrag im Unternehmen verbleibt. Dadurch sollen unter anderem Ausgaben beim Verkehrbetrieb bezahlt werden, so Exner.

Die Geschäfte der Stadtwerke, die Rolle der Stadt als Gesellschafter sowie die Arbeit der Aufsichtsräte wird seit Mittwoch von den Rechnungsprüfern der Stadt untersucht. Untersucht würde bei den Stadtwerken und den Tochtergesellschaften zunächst der Zeitraum zwischen 2008 bis heute, teilte Jakobs mit. „Die Prüfung könne aber gegebenenfalls ausgeweitet werden“, heißt es seitens des Stadtoberhauptes. Ein erster Zwischenbericht wird Ende Oktober erwartet.

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