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Landeshauptstadt: Stadtteilschule: Die Frage nach dem Schlüssel Drewitzer sollen ihr Bürgerzentrum gestalten

Wenn im Sommer 2013 das neue Schuljahr beginnt, „wird die einstige Priesterwegschule vermutlich nicht wiederzuerkennen sein“, sagt Michael Kroop vom Fachbereich Bildung im Rathaus. Er hat das Rahmenkonzept für die Stadtteilschule jetzt im Bildungs- sowie Kulturausschuss vorgestellt.

Wenn im Sommer 2013 das neue Schuljahr beginnt, „wird die einstige Priesterwegschule vermutlich nicht wiederzuerkennen sein“, sagt Michael Kroop vom Fachbereich Bildung im Rathaus. Er hat das Rahmenkonzept für die Stadtteilschule jetzt im Bildungs- sowie Kulturausschuss vorgestellt. Dass es für dieses umfangreiche Vorhaben kein Vorbild gibt, müsse nicht von Nachteil sein, so Kroop. Jetzt komme es darauf an, möglichst viele Initiativen und Gruppen mit Ideen und Kräften für den Gestaltungsprozess zu gewinnen. Bürgeraktiv, Bürgervertretung und Projektladen Drewitz seien bereits im März eingeladen worden, sich zum Papier zu äußern, auch Stadtteilräte und Schulgremien erhielten das Papier.

Der Anspruch an das Vorhaben ist umfassend. Neben der Ganztagsschule soll das Haus einen Treffpunkt für Bürgerinitiativen beherbergen, die Räume Vereinen, Kooperationspartnern, Beratungsstellen wie beispielsweise dem Jugendamt, Streetworkern und Arbeitsamt, aber auch Anwohnern für private Feiern offenstehen. Das alles zu organisieren bis hin zu der simplen Frage, wer die Schlüssel verwaltet, sei eine Herausforderung, so Kroop. Derzeit werde am Rahmenkonzept gearbeitet. Nach der Sommerpause beginne auf dieser Grundlage das Auswahlverfahren für den zukünftigen Träger, der das Haus übernehmen soll.

Genau das soll die neue Schule ausmachen: Zusätzlich zu den Unterrichtsräumen kommt eine Fläche von etwa 500 Quadratmetern, die die Funktion eines Bürgerbegegnungszentrums übernehmen soll. Der Bedarf in Drewitz ist da, ist sich Kroop sicher. Während es im Schlaatz und am Stern längst Bürgerzentren gibt, öffnete der Stadtteilladen Drewitz erst vor zwei Jahren. In der Schule soll nun ein Ort für alle Generation entstehen. „Das wird Zeit brauchen, vielleicht zwei bis drei Jahre“, bittet Kroop um Geduld. „Unter den beteiligten Gruppen muss Vertrauen wachsen.“ Im Klientel in dem Stadtteil mit fast 7500 Einwohnern findet sich bekanntlich derzeit manch gebranntes Kind, das sich von der „Gartenstadt-Diskussion“ überrumpelt fühlte. Nicht alle, die von der Verwaltung mit dem Konzept angeschrieben wurden, hätten sich dazu geäußert, so Kroop. Hinzu kämen mancherorts außerdem Sprach- und Mentalitätsprobleme. Drewitz sei ein Stadtteil mit hohem Migrantenanteil. Dass man davon auch profitieren kann, wissen die Macher des Hauses der Generationen und Kulturen im Schlaatz längst.

Auch die Mitglieder der Kammerakademie haben erlebt, wie Musik Türen öffnet, ganz ohne Sprache. Seit Jahren besteht eine Kooperation zwischen Akademie und Priesterweg-Grundschule, die den Musikunterricht belebt. „Wir wollen als Partner unbedingt weiterhin dabeibleiben“, betonte Frauke Roth, die Geschäftsführerin der Kammerakademie. Sie dürfte sich besonders über die beiden Mehrzweckräume freuen, die nach dem Umbau der Schule zur Verfügung stehen werden. Dass dort aber auch Tanz- oder Fitnesskurse für Senioren oder Kinder stattfinden, ist laut Konzeptentwurf gewünscht. Ein selbstverwaltetes Café, eine Bibliothek, eine Werkstatt, Hausaufgabenbetreuung „Die Stadtteilschule wird das werden, was wir daraus machen“, sagt Michael Kroop. Steffi Pyanoe

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