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In Krampnitz sollen zunächst bis zu 5000 Menschen wohnen.

© Ottmar Winter

Wie wird Krampnitz möglichst klimaneutral?: Stadt rechnet mit Genehmigung für Energiezentrale

Die Stadtwerke überarbeiten das Energiekonzept für das neue Viertel – und beteiligen die Potsdamer.

Potsdam - Für das überarbeitete Energiekonzept zum geplanten neuen Viertel in Krampnitz haben Rathaus und Stadtwerke neue Details genannt. Auf PNN-Anfrage sagte Stadtsprecherin Christine Homann, man prüfe die Nutzung zusätzlicher erneuerbarer Energiequellen und beziehe „verstärkt die Erzeugungsmöglichkeiten auf Gebäudedächern in die Energiegewinnung ein“. Zur Sicherung eines attraktiven Wärmepreises seien auch sogenannte Blockheizkraftwerke Gegenstand der Untersuchung. „Diese werden mit bilanziellem Biogas betrieben werden, das im deutschen Netz eingekauft wird.“ Auch Wärmespeicher oder Reservesysteme wie spezielle Heizkessel seien Gegenstand der Betrachtung.

Wie berichtet musste das eigentlich vorgesehene Energiekonzept für den neuen Stadtteil auf einem ehemaligen Kasernengelände runderneuert werden – einmal wegen sich verändernder Fördergeldbedingungen, aber auch wegen des verlangsamten Besiedlungstempos für das Viertel durch die Unsicherheiten bei der Straßenbahnanbindung.

Fachworkshops für Bürgerinnen und Bürger

Sprecherin Homann sagte, an der Weiterentwicklung des Konzepts würde mit Unterstützung externer Expertise gearbeitet. Es werde dabei auch eine Beteiligungsmöglichkeit für interessierte Bürger:innen sowie Organisationen im Rahmen von Fachworkshops geben, die im Laufe dieses Jahres durchgeführt werden sollen. Erste Teilprojekte – wie das geplante sogenannte Niedertemperaturnetz für eine möglichst effiziente Wärmeversorgung – seien bereits im Bau.

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Man rechne damit, dass trotz eines Widerspruchs des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschlands (BUND) Mitte des Jahres eine Genehmigung für die Krampnitzer Energiezentrale erteilt werde, so Homann. Einen Plan B gibt es aber: „Um die Energieversorgung des neuen Stadtteils in jedem Fall und rechtzeitig zu gewährleisten, sind Alternativen für die Energiezentrale vorsorglich in der Prüfung.“ Wegen der fehlenden Genehmigung hatten die Stadtwerke wie berichtet nötige Fördermittel über 1,5 Millionen Euro noch nicht abrufen können.

Krampnitz soll zum Vorzeigestandort werden

Sprecherin Homann sagte, Ziel bleibe es, „Krampnitz auch in Sachen grüner Energie zu einem lebenswerten und beispielgebenden Vorzeigestandort zu entwickeln“. Auch sollen die Verbrennungsanlagen in Krampnitz „durch die verstärkte Nutzung von Umweltwärme“ deutlich kleiner dimensioniert werden.

Solche Aussagen reichen in der Stadtpolitik nicht jedem. Grüne und SPD haben nun beantragt, dass von den Stadtverordneten ausgegebene Ziel der Klimaneutralität von Krampnitz müsse auch mit dem neuen Konzept umgesetzt werden. Daher müsse dieses dem Klimarat der Stadt zu Begutachtung vorgelegt werden. Der Antrag wird am Mittwoch in der Stadtverordnetenversammlung erstmals behandelt und vermutlich in die Fachausschüsse überwiesen. 

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