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Kräne in Potsdam. Derzeit sind viele Neubauten geplant.

© Andreas Klaer

Potsdam wächst weiter rasant: Stadt kratzt an der Marke von 165 000 Einwohnern

Potsdam ist grün und hat viel Wasser. Das macht die Stadt attraktiv als Lebensmittelpunkt. Das bleibt wohl auch so, wie eine Studie zum Bevölkerungswachstum ergibt.

Potsdam - Das Bevölkerungswachstum in Potsdam ist trotz der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt weiter ungebrochen. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, stieg die Einwohnerzahl im zweiten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres um 578. Damit leben mittlerweile 164.964 Menschen in Potsdam.

Allein in den vergangenen drei Jahren stieg die Einwohnerzahl damit um rund 8000 an. Auch gab es zuletzt wieder mehr Geburten als Todesfälle. Der sogenannte natürliche Saldo lag von April bis Juni bei 16. Zu Jahresbeginn starben noch 58 Menschen mehr, als geboren wurden. Zugleich veränderte sich die Zahl der Senioren an der Gesamtbevölkerung kaum. So leben in Potsdam rund 34 000 Menschen im Alter von 60 bis unter 80 Jahren. Angestiegen ist hingegen die Zahl der über 80-Jährigen. Sie liegt jetzt bei 9000. Im Januar 2012 waren es noch unter 8000 Senioren.

Die Baubranche boomt in Potsdam

Um den steigenden Bedarf an Wohnungen decken zu können, hat die Stadtverwaltung bereits seit Längerem den Hausbau deutlich beschleunigt. So will die kommunale Bauholding in den kommenden Jahren 1500 neue Wohnungen bauen. Allein im vierten Quartal 2014 wurden 259 Gebäude genehmigt, in denen 1452 Wohnungen entstehen sollen. Die ersten Zahlen für 2015 liegen noch nicht vor.

Die Einnahmen durch Steuern sprudelten zu Jahresbeginn nicht so üppig wie zum Ende des Vorjahres. So nahm die Stadt unter anderem durch die Gewerbe- und Grundsteuer sowie den Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer in den ersten drei Monaten rund 16 Millionen Euro ein. Im vierten Quartal 2014 waren es mehr als 56 Millionen Euro. Zugleich nahm die Zahl der Gewerbeanmeldungen zu. So gab es am Stichtag 30. Juni 13 319 Geschäfte und Firmen in der Stadt. 288 Betriebe wurden angemeldet, 181 beendeten ihre Tätigkeit. Der Umsatz im produzierenden Gewerbe lag zu Jahresbeginn bei rund 17 Millionen Euro.

Studie sieht Vorteile durch Nähe zu Berlin

Nicht in den Griff bekommt die Stadt allerdings die hohe Zahl von Hartz-IV-Empfängern. Während die Arbeitslosenquote seit Monaten sinkt und jetzt bei 6,7 Prozent liegt, stieg die Zahl von Langzeitarbeitslosen. 10.409 Menschen bezogen zum 30. Juni Hartz IV, knapp 50 mehr als im Quartal zuvor. Rund 3902 Kinder unter 15 Jahre erhielten zu Jahresbeginn Sozialhilfe.

Die Bertelsmann-Stiftung will am heutigen Mittwoch eine Studie zur Bevölkerungsentwicklung bis 2030 veröffentlichen. „Potsdam wird auch künftig weiter wachsen und von der Nähe zu Berlin profitieren“, sagte Petra Klug, Projektmanagerin bei der Stiftung. Bei der letzten Studie von 2011 war für die Landeshauptstadt ein Zuwachs an Einwohnern um rund elf Prozent in den kommenden 15 Jahren prognostiziert worden.

Stefan Engelbrecht

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