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Stau Nuthestrasse (Klaer)Wegen Bauarbeiten auf der Behlertstraße staut sich der Straßenverkehr bis Babelsberg

© Andreas Klaer

Verkehr: Stadt baut neuen Park-and-ride-Platz an der Nuthestraße

Ein Drittel des Verkehrs in Potsdam machen Berufspendler aus. Die sollen nun einen neuen Umsteigeanreiz bekommen - an der wichtigsten Straße der Stadt.

Von Peer Straube

Umsteigen, bitte! Das Auto am Stadtrand stehen lassen und dann mit Tram, Bus oder Fahrrad zur Arbeit fahren – das wünscht sich die Stadt von möglichst vielen Berufspendlern. Um das zu erreichen, hatte das Rathaus bereits vor drei Jahren ein Konzept für den massiven Ausbau von Park-and-ride-Plätzen entwickelt. Zuletzt wurden an der Tramwendeschleife am Campus Jungfernsee 92 Auto- und 28 Fahrradstellplätze geschaffen. Jetzt hat die Stadt den Bau eines P+R-Platzes an einem weiteren wichtigen Standort ausgeschrieben. Ein Überblick über den Stand der Dinge.

Wetzlarer Straße

Der Bau eines P+R-Platzes an der Wetzlarer Straße ist eine der wichtigsten Maßnahmen im Konzept der Stadt. Jetzt hat die Stadt die Planung für das Projekt ausgeschrieben, das südlich der Nuthestraße, mit Anbindung an die Tramhaltestelle Betriebshof ViP, verwirklicht werden soll. 140 Stellplätze sind dort zunächst geplant, bei entsprechendem Bedarf könnte die Zahl noch um weitere 160 aufgestockt werden. Der P+R-Platz soll möglichst viele Pendler von der Nuthe- und der Großbeerenstraße abziehen, beide zählen zu den wichtigsten Routen für Berufspendler in Potsdam. Allein 70 000 Fahrzeuge täglich passieren die Stadtgrenze auf der Nuthestraße, sind also Ein- oder Auspendler. Für den Bau der ersten 140 Plätze rechnet die Stadt mit einer halben Million Euro, die Erweiterung schlüge noch einmal mit 1,5 Millionen Euro zu Buche. Wann der P+R-Platz eröffnet wird, ist aber noch unklar. Zunächst müssten die „Auswirkungen auf das Umfeld, Umwelt und Natur“ untersucht werden, sagte ein Stadtsprecher den PNN. Das fragliche Areal ist bewaldet, zudem steigt das Bodenniveau zur Straßenbahn hin nicht unerheblich an an. Die Planung soll jedenfalls 2019 durchgeführt werden, angestrebt werde eine „möglichst schnelle Umsetzung“. 

Bahnhof Marquardt

Auch die Schaffung eines P+R-Platzes am Bahnhof Marquardt soll möglichst bereits im nächsten Jahr geplant werden. Der Standort ist in der Priorität nach oben gerutscht, seit feststeht, dass das Land ab 2022 die Anbindung des Bahnhofs verbessern will. Dann sollen nämlich mehr Regionalzüge vom Hauptbahnhof über Marquardt nach Berlin-Spandau und weiter nach Gesundbrunnen rollen. Stellplätze für 100 Autos sollen in Marquardt entstehen, bei Bedarf könnten weitere 100 dazukommen. Das Gesamtpaket würde eine Million Euro kosten, allein die erste Stufe 700 000 Euro. 

Kirschallee

Mittelfristig, das heißt ebenfalls bis spätestens 2022, soll auch an der Kirschallee ein Park-and-Ride-Platzt gebaut werden. 80 Plätze will man dort schaffen, die Stadt geht von etwa 250000 Euro Kosten aus. Bereits jetzt gibt es an der Endhaltestelle Pappelallee einen wilden P+R-Platz mit 40 Plätzen, der befestigt werden soll. Die restlichen Plätze sollen in der Buswendeschleife entstehen.

Alt Nowawes

Langfristig, also in den Jahren nach 2022, will die Stadt auch in der Nähe des S-Bahnhofs Babelsberg einen P+R-Platz mit 100 Plätzen bauen. Diese Maßnahme ist ebenfalls für die Pendlerströme in Richtung Berlin und die östlichen Umlandgemeinden gedacht. Der Standort ist allerdings heikel, weil dafür Wald geopfert werden muss. Die vorgesehene Fläche befindet sich an der Kreuzung Rudolf-Breitscheid- und Friedrich-List- Straße, neben der Tramhaltestelle Alt Nowawes.

Bahnhöfe Pirschheide, Golm und Park Sanssouci

Die bereits bestehenden P+R-Kapazitäten aller drei Bahnhöfe sollen ebenfalls langfristig erweitert werden. 100 Plätze gibt es in Pirschheide, 100 weitere sind noch möglich. In Golm gibt es 50 Plätze, ebenso viele könnten noch hinzukommen. Am Bahnhof Park Sanssouci existieren 40 wilde Plätze, nach einer Befestigung des Areals wären es fünf mehr. 

Der Bestand

Aktuell gibt es im Stadtgebiet rund 610 Park-and-ride-Plätze, darunter an den Bahnhöfen Rehbrücke, Pirschheide, Golm und Griebnitzsee. Vor allem an diesen vier ist die Auslastung jeweils sehr hoch. Das Problem: Hauptsächlich parken dort keine Pendler, die dort in andere Verkehrsmittel umsteigen, sondern solche, die vor Ort arbeiten, etwa Lehrkräfte, Wissenschaftler, Studenten oder Büroangestellte. 

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