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Der australische Tennisspieler Alex Baker startet bei den Special Olympics.

© Andreas Klaer

Australischer Tennisspieler bei World Games: „Ich habe 16 Jahre daran gearbeitet, so weit zu kommen“

Potsdam ist Gastgeberstadt für die australische Delegation der Special Olympics, die am Samstag in Berlin starten. Tennisspieler Alex Baker über seinen Aufenthalt, die Spiele und was er sich vorgenommen hat.

Was bedeutet es für Sie, bei den Weltspielen der Special Olympics teilzunehmen?
Das heißt erst einmal, dass ich offiziell das höchste Niveau im Tennis erreicht habe. Ich habe 16 Jahre daran gearbeitet, so weit zu kommen. Es bedeutet mir alles, so ein wunderbares, sonniges Land wie Australien zu repräsentieren. Es ist großartig, mein Land stolz zu machen. Das Highlight ist es aber, mich mit den besten Sportlern der Welt mit einer intellektuellen Beeinträchtigung zu messen.

Warum sind die Weltspiele wichtig?
Ich denke, hier können viele Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung Freundschaften schließen, gemeinsam Erinnerungen schaffen und mehr von der Welt kennenlernen. Es ist auch eine Gelegenheit, mit anderen Trainern zu arbeiten. Wir bekommen hier Möglichkeiten, die sich nur einem sehr kleinen Teil der Bevölkerung eröffnen.

An den Weltspielen nehmen Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung teil. Was heißt intellektuelle Beeinträchtigung in Ihrem Fall?
Die kognitive Beeinträchtigung erschwert es, Dinge zu verstehen, Dinge zu lernen. Ich kann nicht auf dem gleichen Level funktionieren wie eine Mainstream-Person. Ich habe zusätzlich Autismus, das manchmal zu einer sehr starren Denkweise führt.

Alex Baker beim Training in Golm.

© Andreas Klaer

Um nach Deutschland zu kommen, haben Sie über eine Spendenkampagne Geld gesammelt. Bräuchte es mehr Unterstützung für die Athleten?
Auf jeden Fall. Je mehr Aufmerksamkeit diese Spiele bekommen, desto weniger Aufwand müssen wir betreiben, um genug Geld zu sammeln, um herkommen und bei den Turnieren mitspielen zu können. Ich habe ein Grillevent organisiert, bei dem mich viele Menschen unterstützt haben. Manche von uns können das aus der eigenen Tasche bezahlen, aber es wäre eine tolle Sache, wenn die ganze Gesellschaft zusammenkäme, um Mittel aufzutreiben.

Am Donnerstag wurde die Fackel der Special Olympics durch Potsdam getragen.

© Andreas Klaer

Sie haben mehrere Tage in Potsdam verbracht. Wie hat Ihnen die Stadt gefallen?
Es ist wunderschön. Wir haben zwei Tage Sightseeing gemacht, haben Sanssouci und die Nikolaikirche besichtigt und eine Stadtführung gemacht. Das Hotel, in dem wir übernachten (das Kongresshotel am Luftschiffhafen, Anm.d.Red.) ist fantastisch. Auch die Freiwilligen sind alle sehr freundlich. Ich verbringe eine tolle Zeit hier.

Was ist Ihnen noch aufgefallen?
Es ist einfach völlig anders als bei mir zu Hause, das Wetter, die Bedingungen. Schon allein die alten Felder, das Naturerbe, das ich auf der Fahrt zum Tennisplatz sehe (Alex Baker trainiert derzeit beim USV Potsdam in Golm, Anm.d.Red.). Die ganze Landschaft ist anders.

Was ist Ihr Ziel für das Turnier?
Am Dienstag starte ich mit dem Doppel, dann kommen die Einzel. Ein Platz unter den Top 3 wäre grandios, Gold wäre natürlich das Größte.

(Das Gespräch wurde auf Englisch geführt)

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