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Dominik Stroh-Engel vom SV Babelsberg 03.

© Manfred Thomas

Von Michael Meyer: Sicher verteidigen und vorn sticheln

So will Fußball-Drittligist Babelsberg 03 morgen daheim gegen Favorit Wehen Wiesbaden erfolgreich sein

„Es wird Zeit, dass es wieder los geht“, sagt Dominik Stroh-Engel. Am morgigen Samstag geht es für den SV Babelsberg 03 in der 3. Fußball-Liga weiter – mit dem Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden, von dem Stroh-Engel im vergangenen Sommer an die Havel kam.

„Natürlich freue ich mich darauf, denn Spiele gegen den Ex-Verein sind immer etwas Besonderes“, erklärte der Stürmer, der mit seiner Mannschaft am Donnerstagnachmittag erstmals in diesem Jahr auf dem Hauptplatz des heimischen Karl- Liebknecht-Stadions trainierte. Erstmals dabei war auch der deutsch-kroatische Abwehrspieler Igor Jovanovic (siehe Kasten), der direkt vom Probetraining aus England eingeflogen war. Verpflichtet wurde der 21-Jährige bislang nicht.

„Ich freue mich am Samstag besonders auf Gino Lettieri, meinen früheren Wiesbadener Trainer“, sagte Stroh-Engel gestern. „Nach dem Spiel werden wir uns sicher einiges zu erzählen haben, denn mittlerweile verstehen wir uns wieder.“ Relativ regelmäßige Kontakte pflegt der Nulldreier auch noch mit seinem früheren Mitspieler Marcel Ziemer, der in 16 Saisonspielen bislang zweimal traf. Da kann Babelsbergs Angreifer mit fünf Treffern in 19 Partien eine bessere Bilanz aufweisen. Stroh-Engel hat daher auch keinerlei Probleme mit seiner ersten Halbserie im SVB-Dress; im Gegenteil. „Ich bin mit meinen Toren ebenso im Soll wie unsere Mannschaft mit ihren 21 Punkten“, meint er. „Sicher hätte es das eine oder andere Tor und der eine oder andere Punkt mehr sein können, aber ich bin sehr zufrieden.“ Dass Nulldrei Anfang Januar mit dem 22-jährigen Geir Andre Herrem einen weiteren Stürmer holte, habe ihn kaltgelassen, so Stroh-Engel. „Das macht mich nicht nervös“, sagte er. „Vielleicht wollte der Trainer noch ein Zeichen setzen, außerdem belebt Konkurrenz das Geschäft. Aber ich weiß, was ich kann.“

Im Testspiel am Dienstag dieser Woche bei Hertha BSC II (1:1) hatte Stroh-Engel auf der eigentlich etatmäßig von Anton Müller besetzten Position hinter der Spitze gezeigt, dass er auch ordentlich Bälle verteilen kann. „Auf der Position habe ich jahrelange gespielt, ehe ich in Wiesbaden ins Sturmzentrum rückte“, berichtete Stroh-Engel. „Ich müsste mich zwar erst wieder reinfinden, bin aber flexibel und spiele da, wo der Trainer mich hinstellt.“

Für Samstag hofft Dominik Stroh-Engel erst einmal, dass Cheftrainer Dietmar Demuth ihn von Anfang an spielen lässt. Wie alle Nulldreier brennt er gegen den SV Wehen auf Revanche für die knappe 0:1-Niederlage im Hinspiel in der Brita-Arena. „Wiesbaden ist der klare Favorit, da darf man sich nichts vormachen“, erklärte Stroh-Engel und verwies auf die Neuverpflichtungen der Hessen. Die rüsteten in der Winterpause mit dem vom Bundesligisten 1. FC Köln gekommenen Mittelfeldspieler Daniel Brosinski, dem Erstliga-erfahrenen Mittelfeldspieler Ionamin Masmanidis vom griechischen Zweitligisten Ethnikos Piräus und dem ehemaligen Bundesliga- Stürmer Francis Kioto (zuletzt FC Aarau/Schweiz) kräftig auf. Dafür verließen Steffen Bohle (Eintracht Braunschweig), Sebastian Wolf, Jovan Damjanovic, Kai Gehring und Surat Türke den SV Wehen, der mit einem Trainingslager im spanischen Antiquare wesentlich bessere Bedingungen für die Rückrunden-Vorbereitung hatte als der SVB.

„Im Punktspiel sieht das aber oft anders aus, und bei unserer knappen Niederlage dort haben wir Wiesbaden ganz schön in Schwierigkeiten gebracht“, meint SVB- Coach Dietmar Demuth, der bis auf die beiden gesperrten Abwehrspieler Ronny Surma (wegen Rot) und Robert Paul (5. Gelbe Karte) personell alles an Deck hat. „Wehen will nochmal angreifen und wird hier deshalb sicher nicht mit einem Unentschieden zufrieden sein. Mal sehen, was sie anbieten und was wir draufhaben. Wir wollen dabei möglichst unseren Heimvorteil nutzen. Unmittelbar nach der Pause müssen aber alle erst einmal Sicherheit in ihr Spiel bekommen, deshalb wird es am Samstag hier sicher nicht gleich zu Beginn von beiden Seiten Feuer frei geben.“

Dominik Stroh-Engel glaubt durchaus an eine Chance seiner Mannschaft morgen vor heimischer Kulisse. „Wenn wir gleich zu unserer eigenen Stärke finden, hinten sicher stehen und vorn sticheln können, können wir auch gegen eine so starke Mannschaft wie Wiesbaden erfolgreich sein“, erklärte der 1,97 Meter große Spieler, der wie alle Nulldreier schon mit den Füßen scharrt. „Die Winterpause“, so Stroh-Engel, „ist immer schrecklich für die Fans und für uns Fußballer. Zum Glück war sie diesmal nur kurz.“

Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.

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