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ATLAS: Schwuppdiesuppe

So einfach kann die Welt also sein: Man braucht auf seinem Stadt- oder Dorfterritorium nur ein paar Bauern und schon – schwuppdiwupp – ist das Essen billig. Erst recht das Schulessen.

So einfach kann die Welt also sein: Man braucht auf seinem Stadt- oder Dorfterritorium nur ein paar Bauern und schon – schwuppdiwupp – ist das Essen billig. Erst recht das Schulessen. Mensch, bloß gut, dass das Potsdams Linke mal ausgesprochen, dieses Geheimnis der preisbildenden Alchemie verraten haben. Sonst würde in Potsdam das Schulessen auf ewig teurer werden – nur weil es ökologischer, regionaler und gesünder werden muss. Hätte man ja früher draufkommen können. Oder?

Einen wesentlichen Punkt haben die Stadtlinken vergessen zu erklären: das Warum. Warum ist gutes Essen billiger, nur wenn der Bauer um die Ecke pflügt und melkt? Nach dieser Logik müsste das Schulessen auf Brandenburgs Dörfern fast umsonst zu haben sein. Störten nicht Details: Bauer, Vermarkter, Verarbeiter und Koch wollen nicht unter Mindestlohn Frondienst an der Kindsgesundheit leisten – was auch gegen das Parteiprogramm wäre. Und auch Kuh und Schwein dürften gerne weniger leiden, Salatkopf und Möhre pestizidfrei sein.

Höhere Preise wären nicht nur für, wie sie die Linke nennt, „privilegiertere Elternhäuser“ erschwinglich – auch für nach dieser Logik unterprivilegierte (mit weniger Rechten ausgestattete?) Hartz-IV-Empfänger: Die einen könnten sie zahlen, den anderen würde es das Amt, also die Allgemeinheit, zahlen. Die dazwischen träfe es.

So ist es mit dem Essen wie mit der Debatte: Beides muss gehaltvoller werden.

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