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"Xavier" und die Kosten für Potsdam: Schwerster Sturm seit 45 Jahren

Schlösserstiftung und Stadt arbeiten noch immer an der Beseitigung der Schäden von „Xavier“ - inzwischen zeichnet sich ab, was die Beseitigung der vielen Sturmschäden kostet.

Von Peer Straube

Potsdam - Die vom Sturmtief „Xavier“ in den Potsdamer Welterbeparks angerichteten Schäden sind die schwersten seit 45 Jahren. Das letzte Mal habe 1972 ein Sturm solchen Ausmaßes getobt, der ähnliche Verwüstungen hinterlassen habe wie „Xavier“, sagte Stiftungs-Gartendirektor Michael Rohde am Donnerstag vor Journalisten.

Bis zu 500 Bäume seien in den Potsdamer, Brandenburger und Berliner Schlossgärten durch das Unwetter umgestürzt oder so schwer beschädigt worden, dass sie gefällt werden müssen. Die erforderlichen Nachpflanzungen „werden uns noch auf Jahre hinaus beschäftigen“, sagte Rohde. Rund 600 000 Euro kostet die Beseitigung der Baumschäden, allein 450 000 Euro davon entfallen auf das Potsdamer Stadtgebiet, sagte ein Stiftungssprecher auf PNN-Anfrage.

Nach "Xavier" will die Stadt mehr Bäume in Potsdam nachpflanzen

Auch die Stadt Potsdam muss wegen der von „Xavier“ am 5. Oktober angerichteten Schäden tief in die Tasche greifen. 330 000 Euro müssen nach vorläufigen Schätzungen für die Aufräumarbeiten ausgegeben werden, wie das Rathaus am Donnerstag mitteilte. Eine Viertelmillion koste allein die Beseitigung der reinen Baumschäden, hieß es. An mehr als 480 Bäumen im öffentlichen Raum und an weiteren 40 auf Friedhöfen seien Schäden gemeldet worden, hieß es. Knapp 400 dieser Bäume seien so schwer geschädigt worden, dass sie gefällt und entsorgt werden mussten. Angesichts eines Gesamtbestandes von rund 100 000 Bäumen im Stadtgebiet sei die Schadensquote aus Sicht des Fachbereichs Grünflächen jedoch „vergleichsweise niedrig“.

Die größten Schäden habe der Sturm am Kapellenberg, im Kölle-Uferpark in der Templiner Vorstadt und im Schlosspark Marquardt angerichtet, bei den Friedhöfen waren Sacrow sowie der Alte und der Neue Friedhof am stärksten betroffen. Man sei bemüht, „bereits im kommenden Jahr die entstandenen Verluste durch Nachpflanzungen im Stadtgebiet soweit wie möglich auszugleichen“, erklärte Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos). Die notwendigen Nachpflanzungen würden vorbereitet und je nach Witterung und Haushaltslage beauftragt.

Vier Firmen „bis zu deren Kapazitätsgrenze“ ausgelastet

Auch bei Parkbänken und Spielgeräten gab es Schäden. Die Kosten für Reparaturen und Neuanschaffungen belaufen sich auf rund 60 000 Euro, so das Rathaus.

Seit dem 6. Oktober, dem Tag nach dem Sturm, seien mehr als 30 Mitarbeiter des Grünflächenamtes und der Friedhöfe mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Zudem hätten acht Innendienstmitarbeiter die Arbeiten koordiniert und die Aufträge an vier externe Firmen vergeben – „bis zu deren Kapazitätsgrenze“, wie es hieß. Die Aufräumarbeiten sollen nach Rathausangaben noch rund zwei Wochen dauern. Die Höhe der Schadenssumme könne sich allerdings noch ändern, weil noch immer täglich neue Schäden entdeckt und gemeldet würden. 

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