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Nicht immer ein Quell der Freude: Essensausgabe in der Schule.

© Foto: dpa

Schulessen teurer geworden: Potsdamer Eltern tragen Preisanstieg bisher mit

Trotz höherer Kosten für Familien ist die Zahl der Härtefallerklärungen laut Stadt zuletzt stabil geblieben. Nur zwölf Schulen erhöhten die Preise bisher nicht.

Tausende Potsdamer Eltern bezahlen bereits höhere Preise für das Schulessen ihrer Kinder. An 32 Schulen in Trägerschaft der Stadt seien die Preise in diesem Jahr schon erhöht worden, teilte Stadtsprecherin Christine Homann jetzt auf PNN-Anfrage mit. Es gehe um bis zu 63 Cent pro Mahlzeit, die unter anderem mit höheren Lebensmittelpreisen und dem höheren Mindestlohn begründet worden seien, hieß es. Und: Nur an 12 Schulen seien bisher keine Erhöhungen vorgenommen worden, so die Sprecherin.

Damit liegt der Durchschnittspreis bei den Grundschulen laut Homann bei 4,10 Euro pro Portion, in den weiterführenden Einrichtungen bei 4,53 Euro. Diese Preise würden auch von der Anzahl der Essensteilnehmer und den speziellen Wünschen der Schulen für angebotene Menülinien abhängen.

Keine vermehrten Hilfenachfragen im Rathaus

Bisher hat es laut Sprecherin Homann allerdings keine vermehrten Anfragen von Eltern mit Hilfebedarf ans Rathaus gegeben, weil diese die Mehrbelastung nicht mehr tragen können. So sei die Zahl der Härtefallerklärungen für solche Fälle mit aktuell 220 konstant geblieben. Damit kann die Stadtverwaltung anteilig oder vollständig die nötigen Rechnungen für Familien begleichen – sollte für sie kein Anspruch auf bundesweit geltende Sozialleistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket auf Kostenübernahme des Schulessens bestehen. Die dafür nötige Härtefallerklärung sei sowohl online als auch in den Sekretariaten der Schulen verfügbar, sagte die Stadtsprecherin.

Und noch eine positive Nachricht gibt es aus Sicht des Rathauses: „Eine Befragung aktuell versorgender Caterer ergab, dass Eltern bei gleichbleibender Qualität des Essens auch Preisanpassungen mittragen.“ Es seien bisher keine Fälle von Eltern bekannt, die nun kein Mittagessen mehr für ihre Kinder bestellen.

Deutschlandweit stehen Caterer unter Druck, auch wegen der gestiegenen Energiepreise. Der von dem Potsdamer Ralf Blauert geführte Verband deutscher Schul- und Kitacaterer (VDSKC) hatte zuletzt unter anderem eine Deckelung der Energiepreise und eine Anhebung der Einkommensgrenzen für das Bildungs- und Teilhabepaket gefordert, damit mehr Familien davon profitieren können. Blauert betreibt in Potsdam das Unternehmen BlauArt Catering.

Das Thema der steigenden Kosten bewegt aktuell auch die Stadtpolitik. So hatte das Rathaus auf Anfrage der SPD-Stadtverordneten Grit Schkölziger errechnet, dass es mehr als 14 Millionen Euro kosten würde, wenn ein kostenfreies Mittagessen für alle Kinder an den Schulen ermöglicht würde. Nach den aktuellsten Zahlen aus dem Jahr 2020 nutzen mehr als 7500 Schüler:innen das Angebot, vor allem im Grundschulbereich.

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