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Sport: „Schritt nach vorn geschafft“

Potsdams Triathlet Christian Prochnow: Von Lanzarote zur Weltcup-Qualifikation

Potsdams Triathlet Christian Prochnow: Von Lanzarote zur Weltcup-Qualifikation Heute beginnt für Potsdams Triathleten Christian „Paule“ Prochnow die neue Saison. In Saarbrücken kämpft er mit den deutschen Triathleten des B-Kaders um die zwei Tickets für den Weltcup Anfang Juni in Madrid. Sie kommen gerade von einem Trainingslager aus Lanzarote zurück. Wie geht es Ihnen? Die zwei Wochen haben mir gut getan. Ich blieb ohne Verletzung und habe leistungsmäßig einen Schritt nach vorn geschafft. Sie trainieren seit Juni 2004 in Saarbrücken mit der deutschen Nationalmannschaft. Wie kommen Sie zurecht? Gut. Ich habe Top-Bedingungen und die Truppe ist klasse. Es herrscht eine gute Stimmung, jeder versucht den anderen zu übertreffen. Das pusht einen richtig. Welche Erfahrungen haben Sie nach dem Trainerwechsel in der Nationalmannschaft gemacht? Nur gute. Ein Trainerwechsel ist sicher immer eine schwere Angelegenheit, da jeder unterschiedlich arbeitet. Louis Delahaye ist ein ruhiger Typ und macht gute Arbeit. Hatten Sie mit dem alten Trainer Ralf Ebli Problem? Nein. Er ist von seiner Art her ein ganz anderer Mensch. Er brachte mehr Emotionen mit und lebt den Sport mehr. Trotzdem finde ich die Änderung gut, denn ein frischer Wind kann einiges bewirken. Wie sieht Ihr durchschnittlicher Trainingsalltag aus? So um 8 Uhr geht es aus dem Bett, dann folgt etwa eine Stunde Laufen. Ab 12 Uhr stehen ein bis zwei Stunden Radfahren an, und zum Abschluss gegen 18 Uhr wird eine Stunde geschwommen. Zwischendurch bin ich bei der Physiotherapie. Bleibt da noch Zeit für andere Dinge? Wenn ich mal nicht Sport treibe, beschäftige ich mich mit meinem Fernstudium zum Diplom-Sport- und Fitnesstrainer. Manchmal bleibt sogar Zeit mit Freunden wegzugehen. Im Gegensatz zu früher bin ich inzwischen wesentlich disziplinierten und ruhiger geworden. Ihre Stärke als Triathlet liegt im Schwimmen, während Sie noch Defizite im Läuferischen haben Es ist schade zu sehen, dass ich mir im Schwimmen immer eine gute Ausgangsposition für das Rennen schaffe und dann nachlasse. Auf Lanzarote haben wir an diesem Manko besonders gearbeitet. Ich habe gemerkt, dass in diesem Bereich noch eine Menge Potenzial steckt. Das macht mir Hoffnung. Welche Ziele haben Sie sich für 2005 gesetzt? Das wird ein Jahr, in dem für mich der Verbleib im B-Kader und in der Fördergruppe der Bundeswehr im Vordergrund stehen. Als Jahreshöhepunkte strebe ich die U23-Europameisterschaften in Sofia und die U23-WM in Japan an. Weitfristig ist die Qualifikation für Olympia 2008 in Peking mein größtes Ziel. Was rechnen Sie sich für die Deutschen Meisterschaften am 18. Juni in Ihrer Heimatstadt Potsdam aus? Wichtig ist für mich erst einmal, mein Rennen zu laufen und gut in Schwung zu kommen. In Potsdam wird ein starkes Feld am Start sein, in dem ich einen Platz unter den Top 3 der U 23 anstrebe. Da die U23 zusammen mit den so genannten Alten startet, heißt es erst einmal mitzuhalten und zu sehen, was bis zum Ende des Rennens machbar ist. Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Triathlonsportes in Potsdam? Wir haben mit dem Zeppelin-Team eine Bundesligamannschaft, aber wenn ich so in die Zukunft schaue, kommt bei mir ein bisschen Angst auf. Wir haben besonders im Nachwuchsbereich ein großes Potenzial, das nach meiner Meinung nicht genug gefördert wird. Wie kann man das Ihrer Meinung nach ändern? Wie immer spielt das Geld eine wichtige Rolle. Der Standpunkt Luftschiffhafen ist sicher eine gute Ausgangsposition, trotzdem fehlt das Geld an allen Enden. Die Deutschen Meisterschaften in Potsdam sind ein Anfang, um die Sportart der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und näher zubringen. Für Sie selbst steht nun erst einmal die Qualifikation für den Weltcup in Madrid an. Wie sieht die aus? Zuerst schwimmen wir 1,5 Kilometer, wobei nur die Norm von unter 18 Minuten erreicht werden muss. Am Nachmittag werden dann die 10 Kilometer gelaufen. Die beiden Zeitschnellsten fahren dann nach Madrid. Was rechnen Sie sich am Sonnabend aus? Meine diesjährige Saisonplanung beinhaltet zwar andere Schwerpunkte, aber Madrid ist schon eine schöne Ecke – deshalb wäre es toll, dort zu starten. DasInterview führte Daniel Grohmann

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