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Sport: „Schön, dass wir wieder spielen“

Navina Omilade will mit Turbine Potsdam heute Heimsieg über VfL Wolfsburg

Navina Omilade will mit Turbine Potsdam heute Heimsieg über VfL Wolfsburg Heute Abend steigt der Deutsche Frauenfußball-Meister 1. FFC Turbine Potsdam mit dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (19 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion) wieder ins Bundesliga-Geschehen ein. Dann will sich Mittelfeldspielerin Navina Omilade (23) mit ihrer Mannschaft vom momentanen Tabellenrang sechs wieder nach vorn arbeiten. War diese lange Meisterschafts-Unterbrechung Gift für Ihre Mannschaft, Frau Omilade? Ich hoffe nicht. Wir können uns alle nach einer so langen Pause aber nur noch schwer vorstellen, wie es ist, ein Punktspiel zu bestreiten. Das ist zugegebenermaßen ein komisches Gefühl. Herrscht eine ähnliche Nervosität wie für gewöhnlich vor einem Saisonstart? Nein, nervös sind wir nicht, im Gegenteil. Wir freuen uns darauf, dass es endlich wieder losgeht. Schön, dass wir wieder spielen. Wir hoffen natürlich darauf, diese Freude auch in ein gutes Spiel umsetzen zu können. Wurden die vergangenen Wochen zum Regenerieren und Ausruhen genutzt? Schließlich hatten gerade Potsdams Nationalspielerinnen wie Sie wegen der Olympischen Spiele kaum eine Sommerpause. An Ausruhen war nicht zu denken, im Gegenteil. Wir haben so etwas wie eine zweite Vorbereitung eingelegt und konnten uns zeitweise kaum noch bewegen. Wir haben richtig hart trainiert, mit Einheiten von über zwei Stunden. Wir sind sehr viel gelaufen, haben Krafttraining gemacht und auch sonst alles getan, was man in der Saisonvorbereitung tut. Da sind wir richtig hart rangenommen worden. Andererseits machte es etwas aus, dass wir die Wochenenden wirklich frei und dadurch Zeit hatten, mal nach Hause zu fahren oder Freunde zu besuchen. Da konnten wir echt abschalten. Die lange Punktspielpause resultierte aus dem Einsatz von gleich vier Potsdamerinnen mit der deutschen Nationalmannschaft bei der U19-Weltmeisterschaft in Thailand. Was sagen Sie zum Triumph von Anja Mittag, Karolin Thomas, Peggy Kuznik und Carolin Schiewe bei der WM? Ich bin stolz auf die vier und finde es Klasse, wie sie sich mit der ganzen Nationalmannschaft dort in Thailand präsentiert haben. In der Bundesliga wird nun am Mittwoch das Punktspiel gegen den VfL Wolfsburg nachgeholt. Der VfL ist Tabellenvorletzter – eigentlich eine klare Sache für Turbine, oder? Von der Tabellensituation her sicher, aber das Problem ist halt, dass Wolfsburg im Spielrhythmus ist und wir erst neuen Anlauf nehmen müssen. Außerdem müssen wir uns erst auf die Bodenverhältnisse in dieser Jahreszeit einstellen. Wir haben zuletzt viel auf Hallenboden oder Kunstrasen trainiert und werden uns wieder umstellen müssen. Stichwort Tabellensituation: Turbine Potsdam hat durch fünf Punktspiele weniger als die Konkurrenz sage und schreibe 15 Punkte Rückstand zu Spitzenreiter FFC Frankfurt. Beunruhigt Sie das? Als ich letztens auf die Tabelle schaute, dachte ich erst: Oje, jetzt werden wir gerade durchgereicht. Aber so rollen wir das Feld halt von hinten auf, sind wir statt der Gejagten wieder die Jagenden. Und am Saisonende werden wir wieder ganz oben stehen! Sie selbst bereiten sich dieser Tage nicht nur auf die nächsten Heimspiele am Mittwoch gegen Wolfsburg und am kommenden Sonntag gegen den TSV Crailsheim vor, sondern auch auf eine Benefiz-Gala für den nach einem Trainingsunfall querschnittsgelähmten Cottbuser Turner Ronny Ziesmer am kommenden Sonnabend in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Das stimmt. Ariane Hingst, Conny Pohlers, Nadine Angerer und ich werden dort mit Hula-Hopp-Reifen auftreten. Je länger wir die um die Hüften schwingen können, desto mehr wird anschließend für Ronny Ziesmer gespendet. Ich finde diese Gala prima. Mit Ziesmers Schicksal hat ja jeder Sportler mitgefühlt. Deshalb machen wir dort gern mit. Können Sie den Hula-Hopp-Reifen denn schon wie ein Hawaii-Mädchen kreisen lassen? (lacht): Ganz noch nicht, aber unser Trainer hat uns Reifen mit nach Hause gegeben, damit wir dort fleißig probieren können. Warten wir ab Das Interview führte Michael Meyer

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