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Verkehrsprobleme im Potsdamer Norden: Schleichwege im Norden

Wegen der Baustelle in der Nedlitzer Straße beschweren sich Anwohner über Schleichverkehr durch Wohngebiete. Unterdessen untersuchen Verkehrsplaner die künftige Anbindung von Krampnitz.

Potsdam - Frustrierte Autofahrer haben offensichtlich einen Schleichweg rund um die Dauerbaustelle an der Nedlitzer Straße entdeckt. Laut Anwohnern der Bundesstraße 2 führt diese Ausweichstrecke über die sonst wenig befahrenen Straßen Am Golfplatz, Viereckremise und Graf-von-Schwerin-Straße. In Stoßzeiten komme es dort inzwischen sogar zu Rückstaus, hieß es von Anwohnern gegenüber den PNN. Dabei würden in den Straßen viele Familien mit Kindern leben, zudem liegt an der Strecke auch ein Seniorenheim.

Auch die Verkehrsverwaltung im Rathaus kennt die Beschwerden. Doch Gegenmaßnahmen sind nicht vorgesehen. Eine Stadtsprecherin sagte auf Anfrage: „Der zusätzliche Verkehr kann und wird leider nicht zu verhindern sein.“ Denn jegliche Sperrung für Durchgangsverkehr – etwa in der Graf-von-Schwerin-Straße – würde auch Einschränkungen für die Anwohner bedeuten. Allerdings sei die Situation nur von kurzer Dauer. Denn ab nächster Woche sei wegen Bauarbeiten die Vollsperrung der Viereckremise zur Nedlitzer Straße vorgesehen, womit der Zufluss unterbrochen wird. Andere potenzielle Schleichwege hat die Stadt bereits wegen Bauarbeiten gesperrt. In der Nedlitzer Straße wird noch bis Jahresende die Tramtrasse in Richtung Jungfernsee ausgebaut.

Zufahrtstraßen nach Krampnitz an der Kapazitätsgrenze

Unterdessen beschäftigen sich Planer auch mit der künftigen Verkehrsentwicklung im Potsdamer Norden – wenn dort auf dem früheren Kasernengelände Krampnitz ab 2019 ein Stadtteil für bis zu 6500 Menschen entsteht. Dafür gibt es nun eine neue Untersuchung zu den Auswirkungen auf den Verkehr, erstellt von der Berliner LK Argus GmbH im Auftrag des kommunalen Entwicklungsträgers. Viel größer dürfte Krampnitz demnach nicht werden: Die Anschlussstraßen – die Bundesstraße 2 und die Ketziner Straße durch Fahrland – hätten noch sogenannte „Leistungsfähigkeitsreserven“ für eine Entwicklung von bis zu 6900 Einwohnern, heißt es in dem den PNN vorliegenden Gutachten.

Geplant ist laut der Untersuchung, dass in Krampnitz eine Grundschule und eine potenzielle weiterführende Schule gebaut werden sollen – was Eltern lange Anfahrtswege ersparen könnte. Ab 2020 soll vor Ort auch die erste Kita errichtet werden. Zudem soll die Tramtrasse vom Jungfernsee weiter in Richtung Krampnitz verlängert werden. Zusammen mit einer attraktiven Anbindung für den Radverkehr könne man den entstehenden Autoverkehr möglichst gering halten, formulieren die Verkehrsplaner das Ziel. Gleichwohl erwarten sie auch Probleme, speziell die Kreuzung Jägerallee/Voltaireweg in Richtung Innenstadt wird für die Morgenstunden schon heute als überlastet bezeichnet. Allerdings könne die Kreuzung durch eine bessere Koordinierung mit den Nachbarknotenpunkten sowie mit der vorhandenen verkehrsabhängigen Ampelsteuerung leistungsfähiger werden und mehr Autos verkraften, erklären die Planer in der Studie. 

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