Landeshauptstadt: Schadensersatz erstritten

Zentrum-Ost - In der Wohnanlage „Nutheschlange“ im Zentrum-Ost gibt es erhebliche Baumängel. Inzwischen hat die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam bereits Regresszahlungen in Höhe von insgesamt knapp einer Million Euro erstritten. Das teilte Pro-Potsdam-Sprecherin Jessica Beulshausen auf PNN-Anfrage mit. Es habe gerichtliche und außergerichtliche Vergleiche mit dem Berliner Architekten Hinrich Baller, dem damaligen Bauleiter und diversen an dem Bau beteiligten Firmen gegeben. „Die Verfahren sind teilweise noch nicht abgeschlossen“, sagte Beulshausen.

Bei der mit einer verschnörkelten Architektur versehenen „Nutheschlange“, die nach Angaben der Pro Potsdam bis 2004 direkt neben der Nuthestraße fertiggestellt wurde, handelt es sich um eine Wohnanlage mit 228 Wohnungen. Die Baumängel beschäftigen die Pro Potsdam noch heute. Es geht um undichte Dächer, nasse Wände und Scheiben, die von innen feucht werden. „Die gravierendsten Mängel finden sich im Bereich der Abdichtungen, sowohl am Dach, an den Terrassen und an der Fassade“, sagte Beulshausen.

Für die Pro Potsdam ist das ein Problem, das laufend Kosten verursacht. „Während der Sanierungsmaßnahmen müssen Wohnungen teilweise leergezogen werden – vor allem die Dachgeschosswohnungen“, sagte Beulshausen. Jüngst hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) die für die Reparatur beauftragte Dachdeckerfirma Dach- und Betonsanierung Potsdam GmbH besucht und die Wohnanlage scherzhaft als „Tropfsteinhöhle“ bezeichnet. Der Chef der Dachdeckerfirma, Dietmar Kannenberg, sprach von einem „Fass ohne Boden“. Doch zur Frage, welche zusätzlichen Kosten durch aufgetretene Mängel für die Pro Potsdam bisher entstanden seien, wollte das kommunale Unternehmen keine Auskunft geben. Sprecherin Beulshausen bestätigte aber, dass während der Sanierung einzelne Wohnungen nur befristet vermietet werden: „Danach dann allerdings wieder unbefristet.“ HK