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Weil Brandenburg und Berlin zu den trockensten Gebieten in Deutschland gehören, bekommt die Region die Folgen des Klimawandels schneller zu spüren.

© Andreas Klaer

Schäden durch extremes Wetter: Klimawandel kostet die Schlösserstiftung Millionen

Pro Jahr kommen durch den Klimawandel zusätzliche Kosten in siebenstelliger Höhe auf die Schlösserstiftung zu. Alle Gärten sind betroffen.

Der Klimawandel führt bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zu Mehrausgaben in Millionenhöhe. Die Schäden durch Trockenheit und Extremwetter hätten deutlich zugenommen, sagte Generaldirektor Christoph Martin Vogtherr dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Potsdam: „Insgesamt können wir sagen, dass wir durch den Klimawandel Mehrkosten in siebenstelliger Höhe pro Jahr haben.“ Zur Stiftung gehören unter anderem die Parks Sanssouci und Babelsberg im Potsdamer Unesco-Weltkulturerbe und der Schlosspark Charlottenburg in Berlin.

Allein bei der Baumpflege und der Abnahme von Totholz in den Schlossparks und Gärten „rechnen wir heute mit etwa einer Million Euro jährlich“, sagte Vogtherr: „Das war früher ein Bruchteil davon.“ Da inzwischen weit weniger nachgepflanzte Bäume anwüchsen als früher, müssten mehr Jungbäume gekauft werden. Auch der Bewässerungsaufwand steige und damit die Arbeitszeit. Zudem würden Pflanzen, aber auch organische Materialien in den Schlössern von neuen Schädlingen gefährdet. Dadurch erhöhe sich der Kontrollaufwand.

Weil Brandenburg und Berlin zu den trockensten Gebieten in Deutschland gehören, bekomme die Region die Folgen des Klimawandels schneller zu spüren als viele andere, sagte Vogtherr: „Alle Gärten, die wir betreuen, sind inzwischen schwer geschädigt.“ Fast alle Gehölzbestände seien inzwischen betroffen, nicht nur Altbäume, sondern verschiedene Baumgenerationen, sagte der Generaldirektor: „Es ist ein flächendeckendes Problem.“

Die Stiftung betreue etwa 80.000 Bäume, sagte Vogtherr. Noch vor kurzem sei mehr als die Hälfte davon als geschädigt eingestuft gewesen. Diese Prozentzahl wachse jedoch ständig. Der aktuelle Stand sei, „dass schon weit mehr als 50.000 der Bäume Schadensbilder aufweisen“. Die Stiftung kümmert sich um mehr als 30 Schlösser und über 800 Hektar Park- und Gartenanlagen in Berlin und Brandenburg.

Ein Großteil der älteren Baumgeneration sei voraussichtlich nicht mehr zu retten, sagte Vogtherr: „Es geht jetzt vor allem darum, eine nächste Generation von Bäumen heranzuziehen, die resistenter gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels ist.“ Dazu würden in den größeren Parks eigene Baumschulen eingerichtet.

Die dramatischen Folgen des Klimawandels würden nun unter dem Titel „Re:Generation. Klimawandel im grünen Welterbe“ zum Jahresthema der Stiftung, sagte der Generaldirektor: „Wir wollen 2024 mit der Öffentlichkeit ins Gespräch kommen, auch um zu zeigen, welche Perspektiven wir für die Gärten entwickeln.“

(epd)

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