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Für die kommunale Pflichtaufgabe der Fundtierbetreuung ist noch zu wenig Platz im Tierheim.

© Ottmar Winter PNN

Antrag auf Förderung abgelehnt: Rückschlag für Potsdams Tierheim

Das Sozialministerium hat einen Antrag des Tierschutzvereins auf 50 000 Euro Förderung für die Erweiterung des Tierheims abgelehnt.

Potsdam - Der Potsdamer Tierschutzverein (TSV) hat einen Rückschlag bei seinen Bemühungen um ein größeres Tierheim gemeldet. „Unser Antrag auf Gewährung von Fördermitteln zur Sanierung des Hauses 4, das vor allem für Tierunterkünfte vorgesehen ist, wurde abgelehnt“, teilte der Verein jetzt in seinem Newsletter mit. Daher müssten die Bauarbeiten an dem Haus vertagt werden.

Der Verein hatte sich beim Landessozialministerium um Geld aus dem Topf der sogenannten Tierheimförderrichtlinie beworben. Es sei um 50 000 Euro gegangen, sagte ein Ministeriumssprecher den PNN auf Anfrage. Der Antrag sei aber schon Anfang des Jahres abgelehnt worden, „weil die Antragsvoraussetzungen nicht vorlagen“, so der Sprecher. So sei die Gesamtfinanzierung des Vorhabens nicht sichergestellt gewesen, begründete das Ministerium die Entscheidung.

Der Tierschutzverein hatte 2020 das Haus 5 auf dem Sago-Gelände selbst saniert als Tierheim eröffnet.
Der Tierschutzverein hatte 2020 das Haus 5 auf dem Sago-Gelände selbst saniert als Tierheim eröffnet.

© PNN / Ottmar Winter

Auch ein Widerspruch des TSV blieb demnach erfolglos, wie Mitte März entschieden wurde. Die im Antrag nicht zu Ende geführte Berechnung der Kosten bestätigt auch der TSV: „Doch wer will sich in diesen Zeiten, in denen Material- und Baustoffpreise in den Himmel schießen, und Firmen reihenweise abwinken, auf die Gesamtkosten für ein solches Projekt festlegen? Das können nur Hellseher.“

Kein Geld von der Sparkasse

Auch einen weiteren Rückschlag muss der Verein demnach verkraften. Ein Antrag auf Fördermittel bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam wurde ebenfalls abgelehnt, so der Verein. „Dies jedoch aufgrund zahlreicher anderer Antragsteller.“

Seit 2018 baut der TSV nach jahrelangem Hin und Her ein Tierheim an der Michendorfer Chaussee auf, seit 2020 ist es in Betrieb. Perspektivisch soll es auch der kommunalen Pflichtaufgabe dienen, Fund- und Verwahrtiere in Potsdam zu betreuen – zuletzt war allerdings die Anlage noch zu klein, um sich um diese Aufgabe und damit regelmäßige Einnahmen bewerben zu können. Aktuell müssen daher zum Beispiel Hunde und Katzen nach Potsdam-Mittelmark in das Heim des Vereins Tierisch Belzig e.V. nach Bad Belzig sowie bei Bedarf ins Tierheim der Tierrettung Potsdam e.V. nach Medewitz bei Wiesenburg transportiert und dort beherbergt werden. Der Fahrtweg von Potsdam aus beträgt rund 40 Kilometer. Zuvor hatte das Tierheim im ähnlich weit entfernten Zossen diese Aufgabe übernommen.

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