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Von Sabine Schicketanz: Rekordjahr 2009: Nie gab es mehr Potsdam-Zuzüge 10 101 Neubürger registriert / Jakobs: Attraktivität ungebrochen / Statistiker: Re-Urbanisierung läuft

Potsdam verbucht ein neues Rekordjahr: Seit 1965 sind noch nie so viele Menschen in die Landeshauptstadt zugezogen wie 2009. Insgesamt 10 101 Neu-Potsdamer registrierte die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr, die meisten davon aus dem Potsdamer Umland, aus Berlin und Westdeutschland.

Potsdam verbucht ein neues Rekordjahr: Seit 1965 sind noch nie so viele Menschen in die Landeshauptstadt zugezogen wie 2009. Insgesamt 10 101 Neu-Potsdamer registrierte die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr, die meisten davon aus dem Potsdamer Umland, aus Berlin und Westdeutschland. Damit setze sich der Potsdamer Erfolgs-Trend fort, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), der gestern den Statistischen Jahresbericht 2009 vorstellte.

Die Zahlen untermauerten, dass Potsdam eine hoch attraktive Stadt sei – und trotz nachweislich hoher Mieten immer noch viele Zuzügler anziehe. Auch 2009 sei die Einwohnerzahl wieder gewachsen. So hatte die Kommune zum Jahresende exakt 153 117 Einwohner, Mitte 2010 seien bereits 153 846 Potsdamer gemeldet gewesen. Das sind 729 mehr als vor einem halben Jahr. Im vergangenen Jahr kamen laut Statistik in Potsdam 1635 Kinder zur Welt, 1341 Potsdamer starben. Damit gebe es seit nunmehr acht Jahren mehr Geburten als Sterbefälle. Auch bei den Zu- und Wegzügen ist die Bilanz deutlich positiv, auch wenn die Zahl derjenigen, die Potsdam verlassen, leicht angestiegen ist: Den 10 101 Zuzüglern standen 8962 Wegzügler gegenüber, ein Einwohner-Plus von 1139 Menschen.

2009 wurden fast 87 000 Haushalte gezählt; 48 Prozent der Einwohner lebten allein; 30 Prozent der Haushalte mit Kindern waren allein erziehende Mütter. Die Zahl der Ausländer verringerte sich auf 6567, womit ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung 4,3 Prozent betrug. Potsdam ist eine junge Stadt: Der Altersdurchschnitt lag 2009 bei 42 Jahren.

Potsdam sei mit den Rekord-Zuwächsen in Ostdeutschland „relativ einzigartig“, sagte Jakobs. Einzig mit Dresden sei die brandenburgische Landeshauptstadt noch zu vergleichen – „da müssen wir den Vergleich jedenfalls nicht scheuen“. Eher gleiche Potsdam prosperierenden West-Städten wie Heidelberg. Für Statistik-Chef Reiner Pokorny zeigt sich an der Potsdamer Bilanz auch der Trend zur „Re-Urbanisierung“, es gehe vom Land in die Stadt zurück.

Herausforderung sei, mit dem Potsdamer Erfolg mitzuhalten, sagte Jakobs. Die Infrastruktur müsse mitwachsen, das gelte für für Schulen, Kitas, Wohnungen und Verkehr. „bei Kitas und Schulen müssen wir richtig nachlegen“, so Jakobs. 2010 werde die Stadt mehr als 13 000 Kita-Plätze geschaffen haben, diese kosteten rund 40 Millionen Euro im Jahr. Damit sollte es jetzt „theoretisch keine Wartelisten mehr bei den Kitas geben“, so der Oberbürgermeister, der bei der Wahl am 19. September erneut antritt. Im Problemfeld Wohnungen zeige der Jahresbericht, dass die Mieten definitiv gestiegen sei. Daran könne die Stadt wenig ändern, der Markt sei eng. Allerdings werde die Pro Potsdam als kommunale Wohnungsgesellschaft ihre Gewinne in Neubau investieren. Derzeit liege der Leerstand unter zwei Prozent, und dieser sei umzugsbedingt. Als positiv verbuchte Jakobs die Zahlen aus den Bereichen Wirtschaft und Tourismus. Die Arbeitslosenquote liege trotz Finanzkrise konstant bei 8,4 Prozent, die lokale Wirtschaft wachse.

Und auch der Geschmack der Potsdamer sagt dem Oberbürgermeister zu: Die 2009 in der Landeshauptstadt am häufigsten vergebenen Mädchen- und Jungennamen waren Lilly, Anna, Emma und Lena sowie Paul und Elias. „Das sind alles Namen, die mir gefallen“, sagte Jakobs.

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