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Besteht auf der Entlastungsstraße: Katherina Reiche, jetzt Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium.

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Landeshauptstadt: Reiche hält an Havelspange fest

Das Projekt eines dritten Havelübergangs ist vom Tisch, doch Katherine Reiche - jetzt Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium - ist von der Notwendigkeit überzeugt.

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Ungeachtet mehrfacher Absagen durch Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger und der ablehnenden Haltung von Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) hält Potsdams CDU-Chefin und neue Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Katherina Reiche, an der sogenannten Havelspange fest. „Wir müssen uns die Option für den dritten Havelübergang offenhalten. Das ist wichtig für die Potsdamer Verkehrsinfrastruktur“, sagte Reiche im PNN-Interview. In diesem Punkt müsse die Landesregierung handeln und beim Bund den Bedarf anmelden, forderte sie.

Wie berichtet sieht die rot-rote Landesregierung keine Finanzierungschancen für den Bau eines dritten Havelübergangs in Potsdam. Unter 85 Straßenbauprojekten, die das Verkehrsministerium für die bundesweite Verkehrswegeplanung bis 2030 angemeldet hatte, ist die sogenannte Havelspange nicht enthalten. „Die gekürzte Version hat keine Bedeutung für den Fernverkehr. Das ist innerorts von Potsdam“, hatte Vogelsänger im Frühsommer klargestellt. In der ursprünglichen Planung sollte eine Potsdamer Ortsumgehung zwischen Rehbrücke, Golm und Werder (Havel) die Landeshauptstadt entlang von Bahnstrecken vom Durchgangsverkehr entlasten.

Das Projekt war vor Jahren am massiven Widerstand von mehreren Bürgerinitiativen gescheitert. Stadtverwaltung und Teile der Stadtpolitik hatten aber weiter am Teilstück Havelspange festgehalten. Im August aber hatte sich dann auch Potsdams Oberbürgermeister von den Plänen distanziert. „Das Thema wird beerdigt“, hatte der Rathauschef versichert.

Nach Einschätzung Reiches jedoch wäre ein Engagement Vogelsängers ein gutes Zeichen für die vielen Pendler im Raum Potsdam. Die aktuelle Verkehrssituation in der Landeshauptstadt bezeichnete die CDU–Chefin als chaotisch, die Staus als volkswirtschaftlich schädlich. „Die anmaßende Aufforderung von Herrn Klipp, doch gefälligst auf das Auto zu verzichten, ist eine Provokation für alle, die zwingend auf das Auto angewiesen sind“, so Reiche weiter in den PNN.

Deutliche Kritik an der Potsdamer Verkehrspolitik hatte im Sommer auch Volker Krane, Vorstand Verkehr beim ADAC Berlin-Brandenburg, geübt. Bislang zeichne sich die Potsdamer Verkehrsplanung vor allem durch zusammenhanglose Einzelmaßnahmen aus, hatte Krane bemängelt. Vor allem die sogenannten Pförtnerampeln sieht Krane kritisch. „Im Grund kommt man sich vor wie im Mittelalter, wenn man vor einer hochgezogenen Zugbrücke steht. Die waren aber dafür da, Feinde abzuwehren“, hatte Krane kritisiert.

Das Interview mit Katherina Reiche lesen Sie in der Montagsausgabe der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

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