zum Hauptinhalt
Beim Neujahrsempfang der Stadt Potsdam 2020 übersetzte ein Dolmetscher die Reden, wie hier bei der Ansprache von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), in Gebärdensprache.

© Foto. Sebastian Gabsch

Update

Rathaus bedauert fehlende Kommunikation: Zum dritten Mal in Folge kein Potsdamer Neujahrsempfang

Wegen der Energiekrise hat die Rathausspitze wie andere Städte auch schon im Herbst die Absage entschieden – allerdings darüber nicht informiert.

| Update:

Die Landeshauptstadt Potsdam hat zum dritten Mal in Folge ihren traditionellen Neujahrsempfang abgesagt – diesmal allerdings, ohne dies vorher öffentlich bekanntzugeben. Stadtsprecher Jan Brunzlow bestätigte am Freitag auf PNN-Anfrage einen entsprechenden Bericht der „Märkischen Allgemeinen“, in der sich potenzielle Gäste über noch fehlende Einladungen gewundert hatten. Ebenso hatten Stadtverordnete verschiedener Oppositionsfraktionen sich irritiert gezeigt, dass sie nicht über die Absage informiert wurden.

Brunzlow äußerte sein Bedauern, dass die schon im Herbst verfügte Absage nicht bereits den Stadtverordneten mitgeteilt worden sei. „Wir haben die Stadtverordneten im Hauptausschuss zwar informiert, dass die Veranstaltung ‘Unterwegs im Licht’ nicht stattfinden wird – aber nicht erwähnt, dass dies auch für den Neujahrsempfang gilt. Das bedauern wir, diese Information hätte in diesem Zusammenhang erfolgen sollen“, so Brunzlow.

Gut gefüllt: Das Foyer im Nikolaisaal beim Neujahrsempfang 2020.

© Sebastian Rost

Die Absage sei im Zusammenhang mit der Energiekrise gefallen. „Aus unserer Sicht passt ein kommunaler Empfang, der in Verbindung mit dem Festival „Unterwegs im Licht“ geplant war, nicht in die Zeit, in der wir alle aufgefordert sind, Energie zu sparen“, sagte Brunzlow. Die dafür eingeplanten finanziellen Mittel habe man den christlichen Kliniken in Potsdam für eine Dankesfeier für deren Verdienste in der Corona-Pandemie zur Verfügung gestellt, hieß es weiter. Man wolle die Zeit auch nutzen, um über neue Formate eines Empfangs nachzudenken, so Brunzlow.

Auch andere deutsche Kommunen wie Saarbrücken haben wegen der Energiekrise solche Empfänge abgesagt – dies aber im Gegensatz zu Potsdam auch öffentlich kommuniziert. So hatte der CDU-Oberbürgermeister der saarländischen Landeshauptstadt im vergangenen September die sich „auftürmenden Krisen“ als Grund für die Absage genannt.

2020 hatte der vorerst letzte derartige Empfang stattgefunden, danach fielen diese Veranstaltungen der Pandemie zum Opfer. Ort war stets der Nikolaisaal, es kamen meist mehr als 600 Menschen aus Politik, Wirtschaft und anderen Bereichen der Gesellschaft. Generell waren die stets Mitte oder Ende Januar ausgerichteten Neujahrsempfänge stets für die Würdigung verdienter Potsdamer bestimmt, aber auch für klassische Musik und programmatische Reden von eigens geladenen Ehrengästen. Auch der derzeit in der Kritik stehende Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hätte zu diesem Anlass eine Rede gehalten. Seinen ersten Neujahrsempfang 2019 hatte der Rathauschef unter anderem genutzt, um für sein „Herzensprojekt“ Stadtkanal zu werben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false