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Sport: Radcross-WM denkbar

Nach gelungenen Titelkämpfen gibt es schon neue Ideen in Kleinmachnow

Nach gelungenen Titelkämpfen gibt es schon neue Ideen in Kleinmachnow Von Henner Mallwitz Knapp zwei Stunden Schlaf in den vergangenen Nächten, Aufregung, ob alles klappt und die große Erleichterung, als die Deutschen Meisterschaften im Radcross bestens über die Bühne gegangen waren: „Jetzt ist erst einmal etwas Ruhe angesagt“, sagt Ines Weitermann. Gestern war die Chefin vom veranstaltenden RC Kleinmachnow schon wieder auf dem Weg nach Rügen – beruflich, denn: „Nur vom Ehrenamt kann man nicht leben.“ Währenddessen wird in Kleinmachnow schon über eventuelle internationale Cross-Titelkämpfe nachgedacht. Die Meisterschaften, deren Medienpartner die PNN waren, wurden von allen Seiten als Erfolg gewertet. 85 Vereinsmitglieder waren ständig vor Ort – als Streckenposten, bei der Einschreibung und der Dopingkontrolle, die Frauen des RC Kleinmachnow hatten für die Zuschauer täglich mehr als 60 Kuchen gebacken und Kaffee gekocht. „Insgesamt haben wir das Ganze seit Februar vorbereitet“, so Ines Weitermann. „Eine große Herausforderung, denn wie toppt man eine Sache, die eigentlich nicht mehr zu toppen ist?“ Den Veranstaltern gelang das anscheinend Unmögliche dennoch: Kamen vor zwei Jahren zur Premiere noch rund 6000 Zuschauer in die Kiebitzberge, waren diesmal knapp 8000 Radsportfans an der Strecke. Die war auch diesmal wieder bestens vorbereitet: Auf die Stadionrunde wurde verzichtet – dafür mussten die Fahrer eine extra gebaute Brücke passieren. Und auch größere Unfälle blieben aus: Allein Moritz Uhrig vom VC Frankfurt 1883 stürzte und musste zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren werden, wo jedoch schnell Entwarnung gegeben wurde. Und auch Hanka Kupfernagels stärkste Konkurrentin Sabine Spitz vom Fusion Pro Team musste ihren Silberkurs mit blutender Wange bestreiten, nachdem sie sich an der Brücke verletzt hatte. Was oftmals ein Problem darstellt, gestaltete sich in Kleinmachnow auch diesmal wieder völlig komplikationslos. Denn: Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Verein lief reibungslos – alle nötigen Ausnahmegenehmigungen wurden ohne Umstände erteilt. „Aber auch ohne unsere Sponsoren hätten wir das Ganze unmöglich durchziehen können“, weiß Ines Weitermann. Das Court- yard-Hotel war Mannschafts- und Rennhotel sowie Arbeitsstelle für die Presse. Der Versicherer Direct Line, das Autohaus Riller & Schnauck, das Energieunternehmen e.dis, die ICE Immobiliengruppe und nicht zuletzt das brandenburgische Sportministerium trugen außerdem zum Gelingen der Meisterschaften bei. Ob es eine erneute Bewerbung gibt, will Ines Weitermann mit ihrem Team erst nach einer Woche Ruhe entscheiden. Nach den Rennen wurden sogar noch größere Pläne geschmiedet: Möglicherweise, so eine Idee, könnte Kleinmachnow ja künftig auch Europa- und Weltmeisterschaften ausrichten.

Henner Mallwitz

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