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FORTUNAS Fazit: Qual der Zahl

1072. Gut, oder?

Von Valerie Barsig

1072. Gut, oder? Sie wissen nicht, was gemeint ist? So viele Ehen wurden 2017 in Potsdam geschlossen – ein neuer Rekord seit 1990. Das Glück hielt in der Stadt also Einzug – auch wenn es jungen Paaren bei der Suche nach einer gemeinsamen Wohnung nicht gerade leicht gemacht wird, wie eine andere Studie in dieser Woche nahelegte. Stichwort ist die sogenannte finanzielle Auskömmlichkeit. In Potsdam zahlt demnach mehr als ein Drittel der Haushalte mehr für die Wohnung, als er es sich eigentlich leisten kann: Die Mietbelastungsquote, sagen Immobilienexperten und Soziologen, ist schlecht. Es bleibt nicht genug Geld für die anderen Lebenshaltungskosten übrig. Das bestätigte auch die jüngste Bürgerumfrage zum Thema Lebensqualität.

Da macht es vielleicht gar nichts, dass es in diesem Jahr keine verkaufsoffenen Sonntage geben wird. Pardon, das steht natürlich noch nicht fest. Wegen eines Rechtsstreits mit der Gewerkschaft Verdi vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg ist es bisher nicht möglich, verkaufsoffene Sonntage zu deklarieren. „Im schlimmsten Fall nicht einmal zu Weihnachten“, sagte Potsdams Wirtschaftsförderer Stefan Frerichs am Mittwoch den PNN – Weihnachtsgeschenke sollten Sie also besser im Sommer besorgen oder das Jahr ist verloren.

Ansonsten bleibt natürlich immer noch – sofern Sie nicht zu viel für Ihre Miete ausgeben müssen – das Bestellen im Internet. Naja, wenn die Pakete denn rechtzeitig ankommen. 31 Beschwerden liegen der Bundesnetzagentur über die Postzustellung in Potsdam vor. Blickt man in die Kommentarspalten in den sozialen Netzwerken, scheinen die Probleme mit der Deutschen Post noch gravierender. Da wird zum Beispiel über verschwundene und beschädigte Pakete oder EC-Karten und nicht zugelieferte Zeitungen geklagt. Die Post juckt’s nicht. „Die Zustellung in Potsdam ist stabil“, heißt es aus der Pressestelle.

Stabil, naja zumindest „auf Planniveau normalisiert“ haben sich auch die Besucherzahlen im blu. Keinesfalls dagegen sei das Schwimmbad zu klein geplant, erklärte blu-Chefin Ute Sello. Beim besonders teuren Saunabereich liegen die Besucherzahlen bisher aber erst bei knapp 20 000, das sind 6000 Gäste weniger als erhofft. Vielleicht ein Grund, die Preise zu senken? Dann könnten bald auch wieder diejenigen ins blu, die sich außer ihrer Miete nichts mehr leisten können.

Oder die Politik wird in Sachen Miete aktiv. Vielleicht ein Sondermodell für Potsdam? Zu dem Thema wird sich auch Götz Thorsten Friederich etwas einfallen lassen müssen – der Rechtsanwalt und Stadtverordnete wird wohl für die CDU bei der Oberbürgermeisterwahl antreten. Nachdem die Partei es lange spannend gemacht hat, sickerte der Name nun durch.

Apropos durchsickern: Sagt Ihnen „123456“ etwas? Ihr Computerpasswort? Erwischt? Auch falls es alternativ „123456789“, „1234“, „12345“ oder „12345678“ lauten sollte – ändern Sie es besser schnell. Das Hasso-Plattner-Institut hat überraschende „schwache und unsichere Zahlenreihen“ veröffentlicht, die bei den Deutschen am beliebtesten sind, wenn es um den Schutz ihrer dienstlichen und privaten Daten geht. Dann doch lieber 1072.

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