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Das Amtsgericht befindet sich im Justizzentrum in der Jägerallee.

© Sebastian Gabsch

Prozess am Amtsgericht: Busfahrer wegen fahrlässiger Tötung verurteilt

Nach einem tödlichen Unfall im November 2020 muss ein Mitarbeiter des Verkehrsbetriebs nun eine Geldstrafe zahlen.

Nach einem Unfall, bei dem eine 75 Jahre alte Radfahrerin tödlich verletzt wurde, ist ein Busfahrer des Potsdamer Verkehrsbetriebs (ViP) wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Das teilte ein Sprecher des Amtsgerichts am Freitag auf PNN-Anfrage mit: „Der Angeklagte ist zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je 50 Euro verurteilt worden.“ Das Urteil sei aber noch nicht rechtskräftig.

Der Mann hatte am 27. November 2020 einen Niederflurbus gelenkt. Laut Anklage war er gegen 11 Uhr beim Linksabbiegen von der Heinrich-Mann-Allee in eine Buswendeschleife am Bahnhof Rehbrücke mit der Seniorin kollidiert - diese war dort auf einem Rad-und Fußweg entgegen der für sie vorgeschriebenen Fahrtrichtung unterwegs, wie es an dieser Stelle allerdings laut Zeugen auch üblich sein soll. Die Staatsanwaltschaft hatte dem nicht vorbestraften 35-Jährigen jedenfalls vorgeworfen, nicht mit der nötigen Sorgfalt in alle Richtungen geblickt zu haben. In der Folge überrollte der Bus einen Arm der Frau, die die Verletzungen nicht überlebte.

Laut einem Bericht der „Märkischen Allgemeinen“ war der Mann länger arbeitsunfähig, inzwischen aber kann er wieder fahren. Der Anwalt des Mannes hatte demnach betont, sein Mandant habe vor dem Abbiegen unter anderem in den Außenspiegel und über die Schulter geschaut, aber niemanden wahrgenommen. In Potsdam ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu schweren Abbiegeunfällen gekommen, bei denen Radfahrer:innen verletzt wurden oder starben.

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