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Wohnen in Potsdam: Pro Potsdam will 500 Wohnungen mehr bauen

Ab 2017 sollen kostengünstige Sozialwohnungen am Volkspark gebaut werden. Und es geht weiter: Die Pro Potsdam weitet ihr Bauvorhaben aus. Der Neubau - auch von sozialen Wohnungen - wird weiterhin gefördert.

Potsdam - Potsdams kommunale Immobilienholding Pro Potsdam weitet ihr Neubauprogramm erneut aus. Ab 2020 sollen weitere 500 neue Wohnungen gebaut werden. So sieht es der Wirtschaftsplan des Unternehmens vor, wie Pro Potsdam-Chef Horst Müller Zinsius am gestrigen Mittwoch in der Zentrale der Pro Potsdam in der Pappelallee sagte. Der Wohnungsmarkt habe sich in den letzten Jahren rasant verändert und sei mittlerweile angespannt, sagte er. Anlass war die Vorstellung der Siegerentwürfe für die ersten Sozialwohnungen seit 15 Jahren in Potsdam.

Das Neubauprogramm hatte die Pro Potsdam im Jahr 2010 eingeleitet: Bis zum Jahr 2019 sollten 1000 Wohnungen entstehen. Die Hälfte davon ist bereits fertig. Im Frühjahr wurde das Programm dann um 500 aus Landesmitteln geförderte Sozialwohnungen erweitert. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sagte, dass die Förderung von Neubauwohnungen in Potsdam weiter nötig sei. Das Land habe in Aussicht gestellt, die Summe der Förderung von 30 auf 70 Millionen Euro zu erhöhen. „Das wird wohl nicht das Ende sein“, so Jakobs.

Potsdam: Kaum noch leere Wohnungen und hohe Mieten

Hintergrund ist das anhaltende Bevölkerungswachstum in Potsdam. Es stehen kaum noch Wohnungen leer und die Mieten steigen. Ähnliche Entwicklungen gibt es in anderen Städten mit starkem Zuzug. Bundes- und Landesregierung hatten daraufhin in den vergangenen beiden Jahren mit Gesetzen zur Begrenzung des Mietpreisanstiegs in Regionen mit angespannter Wohnungsversorgung sowohl im Bestand als auch bei Neuvermietungen reagiert. Diese Regelungen gelten auch für Potsdam.

Neue Wohnungen entstehen durch die gesetzlichen Regelungen jedoch nicht – insbesondere nicht für Menschen mit niedrigem Einkommen. Und von ihnen gibt es auch in Potsdam immer mehr. Sie können bei der Stadt einen Wohnberechtigungsschein bekommen. Laut statistischem Jahresbericht hat ihr Anteil an der Wohnbevölkerung in den vergangenen fünf Jahren um 50 Prozent zugenommen. Im vergangenen Jahr besaßen 8222 Potsdamer so einen Wohnberechtigungsschein, doch nur für gut 30 Prozent von ihnen gab es auch eine Sozialwohnung. Derzeit werden von der Pro Potsdam etwa 2700 Wohnungen zu einer Kaltmiete von 5,50 Euro pro Quadratmeter an Potsdamer mit niedrigem Einkommen vermietet. Durch Neubau und die ebenfalls geförderte Sanierung von Altbauten will das kommunale Unternehmen seinen Bestand an Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung bis 2020 um etwa 1000 erhöhen.

Ab 2017 sollen neue Sozialwohnungen gebaut werden

Mit dem Bau der ersten geförderten Sozialwohnungen soll nun im Frühjahr 2017 begonnen werden. Sie sollen im Wohngebiet Am Schragen im Karree Reinhold-Schneider-Straße, Georg-Hermann-Allee und Jochen-Klepper-Straße entstehen. Die Pro Potsdam hatte den Realisierungswettbewerb europaweit ausgeschrieben. Neun Architekturbüros hatten Entwürfe abgegeben. Die Jury unter Vorsitz des Architekten Christian Rapp vergab den ersten Preis an das Architekturbüro Müller Reimann aus Berlin. Es sieht insgesamt fünf Gebäude mit 164 Wohnungen vor. Drei Viertel davon werden Sozialwohnungen sein. Entsprechend den Vorgaben handelt es sich mehrheitlich um 1,5- und Zweizimmerwohnungen. Entlang der Georg-Hermann-Allee soll ein Gebäuderiegel mit Tiefgarage entstehen. Die anderen Gebäude stehen versetzt in den Seitenstraßen und geben den Blick in Hofinnere frei. Die Wohnungen in den Gebäudeecken besitzen überwiegend Loggien.

Ganz so wie in den Entwürfen werden den Häuser künftig wohl nicht aussehen. Müller-Zinsius kündigte Korrekturen an. „Es wurden nicht alle Planungsziele erreicht“, sagte er. Allerdings sei die Aufgabe auch sehr komplex gewesen. Die Wettbewerbsergebnisse sind ab dem heutigen Donnerstag bis zum 29. Januar im Foyer der Pro Potsdam in der Pappelallee 4 ausgestellt.

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