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Landeshauptstadt: Privatschule will klagen

Schillergymnasium protestiert gegen Absage des Landesbildungsministeriums an neue Gesamtschule

Drewitz - Während die Stadtteilschule in Drewitz Eröffnung feierte, hagelt es unweit davon Proteste: Am Montagvormittag versammelten sich auf dem Schulhof des Schillergymnasiums Schüler, Lehrer und Eltern für eine Kundgebung gegen „den unzumutbaren Umgang“ der Landesregierung mit der Privatschule. Das Bildungsministerium hatte vor Kurzem der Neueröffnung einer Gesamtschule auf dem Gelände eine Absage per E-Mail erteilt (PNN berichteten).

Die sogenannte Drewitzer Modellschule sollte im Schillergymnasium untergebracht werden, später sollte ein zusätzliches Gebäude auf dem Schulgelände entstehen. Mit der neuen Schule in Drewitz hätte sich die Situation der Gesamtschulplätze in der Stadt entspannt. In den Ü7-Verfahren der vergangenen Jahre für den Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe mussten wegen mangelnder Gesamtschulplätze stets Schüler an Oberschulen verwiesen werden. Bisher gibt es in Potsdam vier städtische und zwei private Gesamtschulen, im Stadtteil Drewitz befindet sich die städtische Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule.

Auf PNN-Nachfrage erläuterte Ministeriumssprecher Stephan Breiding nun die Gründe für die Ablehnung: Der Schulträger habe nicht nachgewiesen, dass er für eine vollausgelastete Schule genügend Räumlichkeiten und Lehrkräfte zur Verfügung habe. Bereits im März habe das Ministerium signalisiert, dass in diesen Punkten nachgebessert werden müsse. So fehle etwa eine Baugenehmigung für den geplanten Gebäudekomplex. Auch bräuchte die Schule mehr Lehrkräfte, so Breiding. Der Schulträger würde Lehrer für bis zu vierzig Wochenstunden beauftragen.

Dem widerspricht der Schulleiter des Schillergymnasiums, Andreas Mohry, vehement: Kein einziger Lehrer würde sein Deputat von 26,5 Wochenstunden überschreiten, entsprechende Unterlagen liegen den PNN vor. „Die Behauptung Breidings ist falsch.“ Als Ungeheuerlichkeit bezeichnet Mohry es, dass eine Baugenehmigung nötig sei. Auf welche Rechtsgrundlage beziehe sich das Ministerium, fragt der Schulleiter. Und: „Ohne dass ich weiß, ob meine Schule genehmigt wird, werde ich doch keine Baugenehmigung beantragen.“ Bislang liegt der Schule noch kein rechtskräftiger Bescheid vor. Schulleiter Mohry kündigt aber bereits an, gegen den Bescheid zu klagen. giw

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