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Bauen in Potsdam: Private Bauherren meiden Gestaltungsrat

Potsdam - Das Vorhaben der Stadt, Bauherren zur Vorlage ihrer Projekte beim Gestaltungsrat zu bewegen, indem das Expertengremium nicht mehr öffentlich tagt, entwickelt sich zum Flop. Trotz ungebremster Bautätigkeit holen immer weniger private Bauherren Empfehlungen beim hochkarätig besetzten Potsdamer Gestaltungsrat ein.

Potsdam - Das Vorhaben der Stadt, Bauherren zur Vorlage ihrer Projekte beim Gestaltungsrat zu bewegen, indem das Expertengremium nicht mehr öffentlich tagt, entwickelt sich zum Flop. Trotz ungebremster Bautätigkeit holen immer weniger private Bauherren Empfehlungen beim hochkarätig besetzten Potsdamer Gestaltungsrat ein. Im Jahr 2017 konnte mit 14 besprochenen Bauprojekten in etwa das Niveau der Jahre von 2014 bis 2016 gehalten werden – als das Gremium noch öffentlich tagte. Allerdings waren darunter auch acht Projekte öffentlicher Auftraggeber wie der kommunalen Immobilienholding Pro Potsdam. Der Anteil öffentlicher Auftraggeber an den im Gestaltungsrat besprochenen Projekten stieg von sieben Prozent im Jahr 2015 auf 57 Prozent im vergangenen Jahr. Das bedeutet, dass genau sechs private Bauprojekte dem Gestaltungsrat vorgelegt wurden. Im Jahr 2013 waren es noch 29. Die Zahlen gehen aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Kleine Anfrage des Stadtverordneten Peter Schultheiß (Potsdamer Demokraten/SPD) hervor.

Die Anfrage von Schultheiß bezog sich auf eine Entscheidung der Stadtverordneten von November 2016. Sie hatten seinerzeit beschlossen, dass das Gremium nicht mehr öffentlich tagen soll. Immer mehr Investoren fühlten sich unwohl dabei, dass ihre Ideen öffentlich debattiert wurden, hieß es. Es sei schwieriger, Investoren zu finden, die sich dem Urteil stellen. Seither werden selbst im Nachhinein keine Protokolle mehr veröffentlicht. Auf Nachfrage gibt es nicht mal Auskunft, worüber gesprochen wurde. Die nächste öffentliche Information findet am 25. Mai statt. Dann soll über die geplante Entwicklung der Uni Potsdam am Standort Griebnitzsee diskutiert werden, so die Stadtverwaltung. 

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