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Das Rechenzentrum soll bis zum Jahr 2023 erhalten bleiben.

© S. Gabsch

Kommentar zum Rechenzentrum in Potsdam: Prinzip Hoffnung?

Die Stadt verlässt sich auf das Prinzip Hoffnung und einen noch zu findenden Investor, der Potsdam ein neues Künstlerhaus in der Mitte schenkt. Ob das funktioniert?

Der aktuelle Vorschlag der Stadtspitze, den Ersatzbau für das Rechenzentrum von einem „gemeinwohlorientierten Dritten“ entwickeln zu lassen, klingt gewagt: Zusammengefasst verlässt man sich auf das Prinzip Hoffnung und einen noch zu findenden Investor, der Potsdam ein neues Künstlerhaus in der Mitte schenkt. Ob das funktioniert? Man kann nur hoffen, dass Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und sein Team tatsächlich bereits Signale von einer Privatperson, einer Stiftung oder wem auch immer bekommen haben, der oder die sich eine solche Investition vorstellen kann.

Denn alles andere wäre ein hochriskantes Spiel, ausgetragen auf dem Rücken der Künstler im Rechenzentrum, schon wegen des engen Zeitplans: Bereits Ende 2023 soll laut einem Stadtverordnetenbeschluss ein neues Künstlerhaus schlüsselfertig bereitstehen, damit dann das alte Rechenzentrum für den Wiederaufbau der Garnisonkirche weichen kann. Ohnehin beharrt die Wiederaufbaustiftung auf feste Zusagen der Stadt, um überhaupt die Nutzung des Rechenzentrums bis 2023 zu dulden. Die aktuelle, aber eben noch sehr vage Ankündigung aus dem Rathaus, dass man nun einen „gemeinwohlorientierten Dritten“ zur Finanzierung des Ersatzbaus suchen will, wird da nicht genügen. Denn was passiert, wenn man keinen Gönner findet? Zahlt dann die Stadt doch den Ersatzbau? Zu einem Plan B, falls die Investorensuche scheitert, hat sich die Stadt jedenfalls bisher nicht geäußert. Doch genau das wäre wichtig, als vertrauensbildende Maßnahme in diesem ohnehin schwierigen Gesamtprozess.

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