Potsdam: Preis des Mittelstands für Inselhotel Scholz

Potsdam - Der Große Preis des Mittelstands geht dieses Jahr auch nach Potsdam: Ausgezeichnet wurde am Samstagabend bei einer feierlichen Gala in Dresden der Unternehmer Burkhard Scholz. Der 61-Jährige führt seit 1996 das Inselhotel auf Hermannswerder. Scholz sagte, er freue sich sehr über die Auszeichnung und sehe sie als Anerkennung für sein ganzes Hotelteam.

Alle erforderlichen Kriterien für die Auszeichnung habe Scholz längst erreicht, so die Regionaljury für Berlin und Brandenburg, die sich mit den zahlreichen Bewerbern des von der Oskar-Patzelt-Stiftung vergebenen Auszeichnung befasst. Bewertet werden die Gesamtentwicklung des Unternehmens, die Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, die Faktoren Modernisierung und Innovation, das Engagement in der Region sowie Service, Kundennähe und Marketing. Scholz zeichne sich durch besondere Risikobereitschaft aus und habe immer etwas Neues unternommen, so die Regionaljury. Beispielsweise habe er ein eigenes Blockheizkraftwerk für das Hotel in Betrieb genommen, mit dem er eine unabhängige Stromversorgung über mehr als sechs Monate im Jahr erreiche. Das reduziere den CO2-Ausstoß erheblich. Deutschlandweit berichtet wurde in den Medien über den Holzstapel im Garten des Hotels. Die Potsdamer Stadtverwaltung warf Scholz Anfang 2016 vor, gegen die Bestimmungen des Landschaftsschutzgebiets zu verstoßen und wollte die Beseitigung. Er wiederum pochte auf gültige Baugenehmigungen. Heute gehöre die Holzstapel-Besichtigung für jeden Inselhotel-Gast dazu. Für solch eine Marketingmaßnahme müsse man „risikobereit und mutig“ sein, befand die Mittelstands-Preis-Jury.

Jury hob regionale Produkte hervor

Sie hob zudem hervor, dass Scholz seinen Gästen regionale Produkte servieren lasse und zwei neue Marken Rotkäppchen-Sekt geschaffen habe – die Leutnants-Brause in der Edition Potsdamer Garnisonkirche sowie Potsdamer Stadtkanal. Mit dem Verkauf sammelt Scholz Spenden für die Wiederherstellungsprojekte. Ebenfalls gelobt wird der Inselhotel-Inhaber für seine Personalentwicklung. Die Zahl der Mitarbeiter sei in vier Jahren von 38 auf mehr als 50 gestiegen, die Zahl der Azubis habe er vervierfacht. In der hauseigenen Patisserie würden seither Torten, Kuchen und Konfitüren hergestellt. Die Jury stellte zudem heraus, dass auch geflüchtete Menschen zum Team des Vier-Sterne-Hotels gehören. Das Inselhotel war seit 2002 neunmal für den Mittelstands-Preis nominiert, schaffte es 2006 in die Finalrunde – und jetzt unter die bundesweit rund 25 Sieger.