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Der Potsdamer Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger und Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD).

© Manfred Thomas

Schlüsselposten im Rathaus Potsdam wird frei: Potsdams Sozialbeigeordnete geht vorzeitig

Elona Müller-Preinesberger will aus privaten Gründen in den vorzeitigen Ruhestand und mehr Zeit für ihre Familie haben. Oberbürgermeister Jakobs sucht nun gleich zwei neue Beigeordnete.

Potsdam - Die Landeshauptstadt Potsdam muss den Chefposten des gerade in der Flüchtlingskrise entscheidenden Sozialdezernats neu besetzen. Die bisherige Beigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) geht Ende August aus persönlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand. Die überraschenden Personalie gaben sie und Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Montag bekannt.

Künftig mehr Zeit für ihren Mann und die Familie

Zu den Gründen sagte die 62-Jährige: Die „schwierige Entscheidung“ sei über Monate hinweg gereift. Sie wolle künftig mehr Zeit mit ihrem einige Jahre älteren Mann und ihrer Familie verbringen, zu der inzwischen sechs Enkelkinder gehören. Diese hätten aufgrund der Arbeitsintensität jahrelang zurückstecken müssen. Bis zu ihrem Abschied wolle sie ihrer Verantwortung nachkommen und für einen nahtlosen Übergang sorgen, erklärte die Dezernentin. Jakobs sagte, ihm sei es nicht gelungen, noch umzustimmen. Er habe ihrem Wunsch aber stattgegeben und respektiere die Entscheidung.

Nach Klipps Abwahl weiterer Schlüsselposten im Rathaus vakant

Nach der Abwahl des Baubeigeordneten Matthias Klipp (Bündnisgrüne) im November muss damit der nächste Schlüsselposten im Rathaus besetzt werden. Jakobs kündigte eine Ausschreibung an, bei der auch wieder professionelle Personalberatungsbüros einbezogen werden sollen. Müller-Preinesberger war vor allem von der SPD getragen worden. Laut Jakobs müsse ein Nachfolger über die nötige fachliche Qualität verfügen und die Mehrheit der Stadtverordneten hinter sich vereinigen können. Eine Mitgliedschaft bei der SPD „schadet dabei nicht“, sagte Jakobs.

 Müller-Preinesberger punktete mit ihrer modernen Integrationspolitik

Seit 2003 hat die heute 62-Jährige im Potsdamer Rathaus das Sozialdezernat mit 700 Mitarbeitern geführt, zu dem etwa das Jugend-, das Sozial- und das Ordnungsamt, die Feuerwehr sowie die Ausländerbehörde gehören und in dem ein Drittel des gesamten städtischen Haushalts verwaltet wird. 2011 war sie wiedergewählt worden. Parteiübergreifend wurde ihre Entscheidung am Montag bedauert, ihre Arbeit weitgehend gelobt.

Insbesondere für die in Potsdam zumeist reibungslos abgelaufene Unterbringung und Versorgung von mehr als 2000 Flüchtlingen hatte sie in den vergangenen Monaten viel Anerkennung erhalten. Schon von Anfang an vertrat Müller-Preinesberger eine moderne Asylpolitik mit von der Stadt bezahlten Sprachkursen für Flüchtlinge und deren Unterbringung in Wohnungen, womit Potsdam in Brandenburg eine Vorreiterrolle einnahm. Am Montag sagte die scheidende Dezernentin, bis August wolle sie vor allem noch weitere Weichen für die Integration von hunderten Flüchtlingen in Potsdam stellen. Ebenso solle Potsdam zu einer Modellkommune in Sachen Pflege werden.

Lesen Sie weiter: "Wir schaffen das" - Elona Müller-Preinesberger sprach mit den PNN über die Herausforderungen der Flüchtlingskrise und die Stimmung in der Stadt. Hier geht es zum Interview >>

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