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Teure Abwassergebühren: Potsdamer zahlen 67 Euro pro Jahr für Klospülung

Im Vergleich der 100 größten deutschen Städte sind die Abwasserkosten nirgendwo so hoch wie in Potsdam. Der Grund dafür hat aber nichts mit Wasser zu tun.

Potsdam - Wenn Potsdamer duschen oder auf die Toilette gehen wollen, sollten sie überlegen, ob sie sich das überhaupt leisten können. Nach einer Studie des Eigentümerverbands Haus und Grund muss eine vierköpfige Familie im Schnitt gut 911 Euro Abwassergebühren zahlen. Damit liegt die Landeshauptstadt im Vergleich der 100 größten Städte an der Spitze. Cottbus ist mit knapp 839 Euro die zweitteuerste Stadt. Im baden-württembergischen Ludwigsburg kommt die Musterfamilie dagegen mit knapp 262 Euro am günstigsten weg. Allein für die Toilettenspülung würden im Durchschnitt für jeden Potsdamer jährlich 67,52 Euro fällig, hatte das Vergleichsportal Netzsieger bereits im vergangenen Oktober ausgerechnet. Die Mainzer müssen dagegen mit 32,85 Euro am wenigsten dafür zahlen.

„Wir gehen davon aus, dass sich die Kosten deutschlandweit in vielen Städten senken lassen“, sagte „Haus und Grund“-Präsident Kai Warnecke am Mittwoch in Berlin. Zwar hingen die Gebühren auch von örtlichen Gegebenheiten ab, etwa der Bevölkerungsentwicklung, der Größe und dem Alter des Kanalnetzes. Teils würden Stadtwerke aber auch schlecht geführt oder sie gäben das Gebührengeld sachfremd aus. In Potsdam finanzierten die Gebührenzahler nicht nur Entschädigungen in Folge einer gescheiterten Privatisierung, sondern zum Teil auch das alljährliche Stadtwerkefest, bei dem bundesweit bekannte Musiker bei freiem Eintritt auftreten. Zu dem Fest werden am Wochenende unter anderem die Band Silly und der Sänger Andreas Bourani erwartet. (dpa)

Klaus Peters

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