zum Hauptinhalt

Kommentar über Engagement gegen Rechts: Potsdamer Weg

Man mag kritisieren, dass die Kundgebungen von „Potsdam bekennt Farbe“ im Jahr der Oberbürgermeisterwahl für die Kandidaten eine willkommene Gelegenheit zum Schaulaufen sind. Aber das muss man nicht, meint die stellvertretende PNN-Chefredakteurin, Marion Kaufmann.

Potsdam bleibt ein schlechtes Pflaster für Neonazis. Nach einer knappen Stunde rollten die Teilnehmer einer rechtsextremistischen Demo vor dem Justizzentrum ihre Transparente wieder ein und zogen ab – ohne bei der Bevölkerung weiter anzukommen. Dass rechte Parolen in der Landeshauptstadt nicht verfangen, liegt auch daran, dass sich in Potsdam seit Jahren ein breites Bündnis aus Parteien, Verbänden und Zivilgesellschaft fremdenfeindlichen Demos entgegenstellt.

Man mag kritisieren, dass die Kundgebungen von „Potsdam bekennt Farbe“ im Jahr der Oberbürgermeisterwahl für die Kandidaten eine willkommene Gelegenheit zum Schaulaufen sind. Na und? Das künftige Stadtoberhaupt wird auch an der Spitze des Toleranz-Bündnisses stehen, denn dafür steht Potsdam und eben auch das Rathaus: Weltoffenheit. Das ist der Unterschied zu Cottbus, wo der Verein „Zukunft Heimat“ seit geraumer Zeit bei Anti-Asyl-Demos nicht nur Neonazis anlockt, sondern auch Bürger, die sicher nicht als rechtsextrem bezeichnet werden können. Auch in Cottbus gibt es eine engagierte Zivilgesellschaft. Aber: Die Stadtspitze hat bei Demos nicht laut und deutlich Haltung gegen Fremdenfeindlichkeit gezeigt. Das prägt das Klima einer Stadt – und das registrieren auch Neonazis.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false