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Türkisch-Deutsche Uni soll im Herbst öffnen: Potsdamer Expertise für Istanbul

Nach mehrjähriger Verzögerung soll die Türkisch-Deutsche Universität (TDU) in Istanbul in diesem Jahr öffnen. Wie die Universität Potsdam am Mittwoch mitteilte, wird die TDU den Studienbetrieb im September im Istanbuler Stadtteil Beykoz zunächst mit drei Studiengängen in den Ingenieur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften aufnehmen.

Nach mehrjähriger Verzögerung soll die Türkisch-Deutsche Universität (TDU) in Istanbul in diesem Jahr öffnen. Wie die Universität Potsdam am Mittwoch mitteilte, wird die TDU den Studienbetrieb im September im Istanbuler Stadtteil Beykoz zunächst mit drei Studiengängen in den Ingenieur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften aufnehmen. Die Potsdamer Uni engagiert sich federführend am Aufbau der naturwissenschaftlichen Fakultät der TDU. Der Eröffnungstermin dafür steht noch nicht fest, laut Uni ist er unter anderem abhängig von weiteren Baumaßnahmen.

Insgesamt sind 29 deutsche Hochschulen an dem prestigeträchtigen Projekt beteiligt. Eigentlich sollte das 2008 vom damaligen Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) angestoßene Vorhaben bereits im Herbst 2011 starten. Doch es gab zahlreiche Verzögerungen und Rückschläge. Die Ernennung eines Rektors dauerte nach Streitigkeiten länger als geplant, die Verabschiedung des Gründungsgesetzes verzögerte sich, weil die nationalistische Opposition in Ankara argwöhnte, die Türkei könne auf den Kosten für das Projekt alleine sitzen bleiben.

In Potsdam unterstützt das „Pearls“-Netzwerk (Potsdam Research Network) die hiesige Uni bei dem Vorhaben. So sollen die außeruniversitären Forschungsinstitute Potsdams miteinbezogen werden. „Die internationale Expertise von Potsdamer Instituten in den Naturwissenschaften soll für den Aufbau mehrerer fachlich herausragender Studiengänge in Istanbul genutzt werden“, so die Hochschule. Für die „Pearls“-Partner soll die geplante Fakultät der TDU zum Stützpunkt für Forschungsprojekte in der Türkei werden. Der Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Uni Potsdam, Robert Seckler, und Vertreter von „Pearls“ trafen sich am Dienstag in Istanbul mit der Leitung der TDU. Thema der Gespräche waren Schwerpunkte für Studium und Forschung an der Fakultät für Naturwissenschaften. Als Fokus der Geowissenschaften wurden Management von Naturkatastrophen und Materialwissenschaften benannt. Beim Aufbau der molekularen Biowissenschaften unterstützt die Uni Göttingen die Potsdamer Koordinatoren.

Die Türkisch-Deutsche Universität gilt als Aushängeschild deutsch-türkischer Beziehungen. Die Hochschule soll aber auch handfeste Resultate für die Wirtschaft in beiden Länder produzieren. In Zukunft sollen hier bis zu 5000 Studenten zu qualifizierten Fachkräften ausgebildet werden. Jan Kixmüller

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